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1994
Bilder © Universe
**** A Taste of Killing and Romance
veronica chan


Yu Feng (Anita Yuen) ist neu im Geschäft - als Auftragskillerin. Auf der Flucht nach einem erfolgreich ausgeführten Job trifft sie auf Ko Sau (Andy Lau) mit dem sie sich langsam auch anfreundet. Was sie nicht weiß ist das Ko Sau ebenfalls ein Killer ist, der beste von Hong Kong zur Zeit. Was beide nicht wissen ist dass sie den selben Auftrageber haben, die Galleriebesitzerin Ice (Christine Ng). Als die mitbekommt, dass Ko Sau sich nicht mehr ausschließlich dem Dasein als Hitman widmet gerät er auf die Abschussliste.

Wenn sich Drehbuchautoren in ihren Geschichten um Auftragskiller kümmern, dann verfahren sie oft nach bewährtem Muster. Der Protagonist bringt nur böse Menschen um, macht dann einen Fehler oder will aus dieser Berufssparte aussteigen und soll dann von den eigenen Leuten umgelegt werden. Was wiederum dazu führt dass das Rachmotiv mit ins Spiel gebracht wird. Auch Veronica Chan bedient sich in ihrer einzigen Regiearbeit überhaupt mehreren dieser Klischees, schafft es aber durch einen interessanten optischen Stil und gut inszenierten, wenngleich etwas knapp gehaltenen, Actionszenen einen unterhaltsamen Genrefilm zu liefern.

Multitalent Andy Lau (Three Kingdoms) spielt dabei souverän die Rolle des Killers, der eiskalt seine Aufträge erledigt und sich später die Absolution beim Gottesmann des Vertrauens abholt. Als Einzelgänger spielt er seine Computerspiele nicht zu Hause sondern in Entertainment Centern aber damit erschöpfen sich schon seine sozialen Kontakte. Da erscheint dann Anita Yuen (Thunderbolt) zur rechten Zeit in seinem Leben und damit auch die titelgebende Romanze, die allerdings noch mehrere zufällige Begegnungen benötigt damit sie auch ordentlich zündet.

Yuens Figur ist eine von der Kirche aufgezogene Waise, die ihre Einkünfte aus Dankbarkeit eben jener christlichen Institution spendet. Außerdem plagt sie sich mit sporadisch auftretenden Asthmaanfällen. Wie und warum genau sie ausgerechnet ins Berufsfeld Killer abrutschte bleibt ein ungeklärtes Geheimnis. Die Ähnlichkeit von Yu Feng und Ko Sau und ihre Gemeinsamkeiten bleiben zunächst untereinander unausgesprochen und sind dem Wissen des Betrachters vorbehalten.

Diese potentiell reizvolle Konstellation wird aber vom Drehbuch dramaturgisch verschenkt und selbst wenn Yu Feng vor der Entscheidung steht der großen Liebe zu folgen und selbst auf der Abschussliste zu landen oder der Hierarchie zu gehorchen und die Befehle von Auftraggeberin Ice zu erfüllen bringt das kaum Spannungspunkte. Neben genreüblichen blutigen Shoot-Outs sorgt vor allem Mark Cheng als fieser Sidekick von Christine Ng für Aufmerksamkeit. Cheng spielt Wong Cheong, ehemals der beste Killer von Hong Kong, der als rechte Hand von Ice den Laden schmeißt aber selbst gerne noch die Waffe zieht um anderen das Leben zu nehmen.

Eine für den Plot völlig nebensächliche Szene unterstreicht dann nochmal die Skrupellosigkeit und den Sadismus Cheongs, wenn er eine alte Oma und ein Kleinkind plus den Hund meuchelt. Die ansonsten dünne Charakterisierung des Schurkens wird noch dadurch aufgepeppt, dass er für seine Chefin schwärmt, die ihn aber links liegen lässt und lieber einen Gigolo zur Befriedigung weiblicher Gelüste engagiert.

Fast verwundert ist man, dass man für die Besetzung des Gesetzeshüter nicht Standard-Cop Danny Lee sieht sondern Waise Lee (Big Heat, Bullet in the Head), der aber einen Cop von Format gibt und diese Nebenrolle so gut wie es das Drehbuch zulässt ausfüllt. Als frauenschlagendes Ekelpaket und ungeliebter Geschäftsmann hat Henry Fong einen Kurzauftritt. Seine emotionalen Entgleisungen sollen aber nicht ungestraft bleiben. Mit der entsprechenden Bargeldsumme lässt sich so einiges regeln in einer Welt voller Killer. Übrigens: Ein, zwei Songs werden natürlich auch noch im Film untergebracht - gesungen von Andy Lau, wem sonst.

DVD (Universe, NTSC, Codefrei)

Das Bild wird im nicht-anamorphen 1.72:1-Format präsentiert und weist durchgängig Materialschäden, Fussel und Flecken auf. Da wurde sich mal wieder keine Mühe gemacht. Auch an Schärfe und anständigem Kontrast mangelt es. Der Ton wird in kantonesisch (DD5.1, DTS) und mandarin (DD5.1) geliefert. Optionale Untertitel liegen in englisch und chinesisch vor. Als Extras gibt's nur Trailer für "The Replacment Suspect", "The Final Winner" und "Crime of Beast". Außerdem kann man sich noch in einer Text-Tafel über die Karrieren der beiden Protagonisten informieren. Die vorliegende DVD ist kein Vergleich mit der Produktionsqualität der DVDs von heute aber bedenkt man den Mangel an Alternativen noch recht ordentlich. Da hat man schon schlimmeres gesehen.

Andy Lau und Anita Yuen sorgen als getrennt agierendes Killerpärchen für ein unterhaltendes Bloodsheddrama, dass insgesamt mit einer guten Besetzung, flottem Storyverlauf und gut verteilten Actionszenen dramaturgische Schwächen weitgehend kaschiert. Wer also über so manche Zufälligkeit hinwegsehen kann, der wird kurze 90 Minuten erleben.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 12.11.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih