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2006
Bilder © 20th Century Fox
** The Marine
john bonito


Ex-Marine John Triton (John Cena) ist mit seiner Frau Kate (Kelly Carlson) auf dem Weg in den Urlaub als sie der Diebesbande des skrupellosen Rome (Robert Patrick) begegnen. Mit gestohlenen Juwelen im Gepäck auf der Flucht vor der Polizei entführen sie Kate in die Sümpfe South Carolinas. John verfolgt sie auf eigene Faust.

Wrestling-Fans können aufhorchen. Ein weiterer Star der WWE-Szene ist jetzt auch abseits des Ringes in schweißtreibender Action zu sehen. Schon Dwayne "The Rock" Johnson hatte 2001 sein Leinwanddebüt im Hollywoodblockbuster "Die Mumie kehrt zurück" was ihm später noch die Hauptrolle in "The Scorpion King" einbrachte. Auch Paul Michael Levesque a.k.a Triple H ("Blade:Trinity", 2004) und Glenn "Kane" Jacobs ("See no evil", 2006) präsentierten ihre muskelbepackten Körper in Spielfilmen. Außer für "The Rock" hat es aber bei keinem zu einer eigenständigen, länger andauernden Karriere im Filmgeschäft gereicht.

Und auch John Cena wird einen langen Weg vor sich haben und sich arg abmühen müssen um zu verhindern, dass er bloß als Möchtegern-Filmactionheld eine Randnotiz in Prügelfilmen sein wird. Die Rolle des toughen Ex-Marines, der wenig Worte verliert, ist ihm zwar auf den muskulösen 250 Pfund schweren Leib geschneidert, doch seine mimische Ausdrucksfähigkeit lässt viele Wünsche offen. Produziert wurde der Film von der World Wrestling Entertainment Organisation, die Posterboy Cena natürlich auch im Film massentauglich wie "The Rock" agieren sehen will, sprich Cenas Marine ist ein guter Junge.

Der Ausschluss aus der Army ist nur deswegen erfolgt, weil er einen Befehl im Kriegseinsatz in Irak verweigert hat. Statt auf Verstärkung zu warten hat er heldenhaft im Alleingang seine Kameraden vor der sicheren Exekution gerettet. Diese Anfangsequenz ist, wenn auch arg schnell geschnitten, die brutalste des ganzen Films und erinnert an die 80er-Jahre-Actioner mit Schwarzenegger, Stallone und Co. als man seine Fragen mit der Kanone stellte und keine Antwort abwartete. Das B-Movie-Feeling, dass hier schon aufkommt, kann Regisseur John Bonito auch nicht dadurch abwenden, dass er seinen Star gleich darauf softer inszeniert.

Natürlich gibt es viele Actionszenen, doch irgendwie ist keine dabei, die einen so richtig packt. Zu viel hat man in diesem Genre schon gesehen, einiges was schlechter rüberkommt, aber auch viel besseres. In Dialogszenen schwach wirkt Cena aber - mit Abstrichen - glaubwürdiger, wenn er den stummen, harten Ex-Soldaten auf der Jagd mimt um Frauchen aus den Klauen der Bösewichter zu retten. Da sind schon einige Raufereien und auch eine Verfolgungsjagd im Kugelhagel mit im Angebot. Allerdings glaubt man keine Sekunde, dass Cena aus einem völlig zerlöcherten Schnellwagen (die Cops sind gut ausgestattet!) ohne Blessuren herauskommt.

Unglaubwürdigkeiten muss man ja wohl hinnehmen, schließlich ist's ein Actionfilm ohne Anspruch und Schauspieltalent. Da können auch Kelly Carlson (bekannt aus der TV-Serie "Nip/Tuck") und Robert Patrick ("Terminator 2") wenig dafür tun um den Gesamteindruck vom Film zu verbessern. Immerhin spielt Patrick eine Rolle, die am meisten Spaß macht. Wohl nicht nur ihm sondern auch dem Zuschauer. Als wortgewandter, berechnender Gangster trägt er den Witz auf der Zunge und schießt auch mal eiskalt Probleme aus dem Weg. Auf die Nerven geht einem hingegen Anthony Ray Parker, der als Crewmitglied Morgan ständig herumjammert und sich pseudophilosphisch gibt.

In den USA gab es jedenfalls genug Fans, die sich den Film im Kino angesehen haben um wenigstens die Produktionskosten von etwa 20 Millionen US-Dollar wieder einzuspielen. Das richtige Geld macht man mit solchen Produktionen aber über die Zweitverwertung (DVD, TV). Wer heutzutage mal in die Actionecke der Videothek geht, der weiß auch, wie Cuba Gooding Jr., Wesley Snipes, Dolph Lundgren und Steven Seagal ihre Kohle verdienen. Deren Filme sind da aber meist eine Nummer härter (nicht unbedingt besser) als Fliessbandware wie der in Australien produzierte "The Marine". Teil 2 (ohne Cena) wird übrigens am 29.12.2009 in den USA auf DVD/Blu-Ray fürs Heimkino veröffentlicht.

DVD (PAL, 88 min, Code 2)

Den Film gibt's auf der deutschen DVD in 1.85 :1- anamorphem Bildformat. Der Ton liegt in DD5.1 englisch und deutsch vor, die Untertitel in deutsch, deutsch für Hörgeschädigte, englisch sowie türkisch. Die Extras bestehen aus Eigenwerbung für John Cena und die WWE sowie einer Bekräftigung wie sehr man die eigenen Truppen unterstützt. Im einzelnen: De-Classified: The Making of "The Marine" (12 min), World Premiere at Camp Pendleton (3 min), John Cena Features (16 min), WWE Promotional Features (15 min).

Anfänglich noch ganz nett, wird das Actionfilmdebüt von Wrestling-Superstar John Cena spätestens nach einer halben Stunde stetig langweiliger. Da kann man einige der Prügeleien und die zahlreichen Explosionen nur als Herausschinden von ein paar Minuten mehr bewerten. Und schauspielerisch ist in diesem Film nur Robert Patrick als Bösewicht interessant. Aber wegen ihm sieht sich die Fanbase den Film ja nicht an.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 20.12.2009

The Marine

(The Marine)

USA 2006. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 88 Min. (DVD)Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 13.10.2006 (USA) 26.04.2007 (D). Budget: 20 Mio. USD Einspiel: 18.8 Mio. USD (USA) Regie: John Bonito. Buch: Michelle Gallagher. Screenplay: Michelle Gallagher, Alan B. McElroy. Kamera: David Eggby . Schnitt: Dallas Puett. Musik: Don Davis. Darsteller: John Cena, Robert Patrick, Kelly Carlson, Anthony Ray Parker, Abigail Bianca, Jerome Ehlers, Manu Bennett, Damon Gibson, Drew Powell
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih