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2012

Bilder © Universal

*** Promised Land
gus van sant


Zwei Mitarbeiter einer Erdgasfirma besuchen eine ländliche Kleinstadt um Bohrrechte von den Farmern zu kaufen. Doch nicht jeder lässt sich von den beiden und versprochenem Geld einwickeln.

Matt Damon hat mal wieder ein Drehbuch geschrieben. Nach „Good Will Hunting“ (1997) und „Gerry“ (2002) ist „Promised Land“ das dritte Werk, das fürs Kino verfilmt wird. Die Story stammt von Dave Eggers (Away we Go) und Damon und sein Schauspielkollege John Krasinski (TVs The Office) haben gemeinsam am Drehbuch dieser Umweltstory getüftelt. Das Thema ist „Fracking“, es geht um das Fördern von Erdgas aus tiefen Schichten. Doch die Chemikalien, die man in die Gesteinsschichten pumpt um diese durchlässiger zu machen für darunterliegendes Erdgas können gefährliche Auswirkungen auf das Grundwasser haben. Matt Damon spielt Steve Butler, einen Top-Angestellten eines Großkonzerns, der sich darauf versteht Landbesitzern Bohrrechte abzuschwatzen ohne viel Geld dafür auszugeben. Seine Kollegin Sue Thomason (Frances McDormand, Fargo) soll ihn unterstützen. Womit sie nicht rechnen ist, dass sich jemand aus der Gemeinde genau mit dem Thema beschäftigt hat und man darüber abstimmen will, ob hier gebohrt wird oder nicht. Steve bleiben nur drei Wochen um von Tür zu Tür zu gehen, jeden einzelnen zu überzeugen und separate Verträge abzuschließen. Ein Umweltaktivist (John Krasinski) hat jedoch Wind von der Firmeninitiative bekommen, versucht energisch die Gefahren von „Fracking“ an den Pranger zu stellen und baggert zudem die nette Grundstücksbesitzerin Alice (Rosemarie DeWitt, TVs Taras Welten) an auf die auch Steve ein Auge geworfen hat.

Eigentlich wollte Matt Damon ja selbst Regie führen, hat es dann aber doch vorgezogen die Aufgabe Gus Van Sant zu übertragen mit dem er ja schon mehrfach zusammengearbeitet hat. Die Inszenierung ist routiniert, die Story interessant, die Darsteller gut. Wir sehen mit welchen Tricks die „Guten“ und die „Bösen“ ihre Agenda durchziehen, weil sie überzeugt sind von dem was sie tun. Im Falle der Figur von Steve wirkt das Verhalten allerdings zunehmend blauäugig je mehr angebliche Fakten auf den Tisch kommen. Die Farmer zu überzeugen geht eben nur, wenn man selbst 100% überzeugt ist oder ein ganz kaltschnäuziger Hund ist. Das Problem liegt dann wiederum im Schauspieler Matt Damon selbst, dem man aufgrund der Rollen aus seinen bisherigen Filmen den Part des Falschspielers nicht so recht zutraut. Zum spannenden Politthriller wird die Geschichte leider nie, denn die eingeflochtene Romanze lässt früh ahnen, dass hier der Vertreter des Großkonzerns weichgekocht wird und seine bisher erfolgreichen Arbeitsprinzipien sich aufzulösen beginnen. Der Film ist deswegen aber nicht langweilig, weil insbesondere die Kombination Damon/McDormand funktioniert, Lockerheit und Witz einfließen lässt. Man wünschte sich allerdings mehr Konsequenz zum Ende hin und nicht nur einen inhaltlichen Coup, den man durchaus vorher erahnen kann. Denn wo es um Milliarden geht braucht man Kontrolle. Und Konflikte, die man kontrolliert steuert man in die gewünschte Richtung.

Ein nettes Ökomärchen das man durchaus schauen kann, weil die Besetzung stimmt.

Text © Markus Klingbeil
23.06.2013

Promised Land

USA 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 106 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 28.12.2012 (USA) 20.06.2013 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Gus Van Sant. Screenplay: Matt Damon, John Krasinski. Story: Dave Eggers. Kamera: Linus Sandgren. Schnitt: Billy Rich. Musik: Danny Elfman. Darsteller: Matt Damon, John Krasinski, Frances McDormand, Rosemarie DeWitt, Scoot McNairy, Hal Holbrook
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih