Drei Amerikanerinnen machen erst Paris, dann Monte Carlo unsicher und lernen ihre Lektion in Sachen Liebe.

Große Aufregung in der Teenieszene Anfang des Jahres 2011. Knutschfotos, die Selena Gomez mit Justin Bieber zeigen sollen sogar zu Morddrohungen in Richtung Gomez geführt haben. Wer jetzt fragend die Stirn runzelt dem sei mitgeteilt, dass Gomez und Bieber insbesondere in den USA (und weltweit darüber hinaus) einen hohen Bekanntheitsgrad haben und deren Tweets 6.5 Mio (bei Schauspielerin Gomez) bzw. 11.3 Mio (bei Sänger Bieber) begierig verfolgen. Dagegen ist der Twitter-Account von "Hannah Montana"-Star Miley Cyrus mit "nur" 1.8 Mio (alle Stand Juli 2011) Followers fast nicht der Rede wert. Die 18-jährige Gomez, die in der Disney-Hitserie "Die Zauberer vom Waverly Place" seit 2007 die Herzen vieler Jugendlicher höher schlagen lässt, bekommt nun nach einer Rolle in dem Drama "Schwesterherzen - Ramonas wilde Welt" auch ihren "eigenen" Kinofilm. Das Zielpublikum ist natürlich eng eingegrenzt, jeder über 12 Jahren sei gewarnt sich auf dieses Kindertheater einzulassen.

Träume sollen in Paris verwirklicht werden aber natürlich keine Albträume wie sie Liam Neesons Tochter in "96 Hours" in der Stadt der Liebe (oder war es doch " ...des Lichts" wie einer der Protagonisten steif und fest behauptet?) durchleben musste. Ganz brav ist das Reisetrio (Selena Gomez, Katie Cassidy, Leighton Meester) aber auch nicht, denn nach einer verkorksten Touristensightseeingtour rund um den Eiffelturm kreuzt ein reiches Miststück namens Cordelia Winthrop Scott ihren Weg. Die sieht der netten Grace, so der Rollenname von Gomez, verdammt ähnlich was nicht von ungefähr kommt. Doppelrolle ! Startschuss zur Verwechslungskomödie, die die finanzschwache Grace in die High-Society-Liga katapultiert und zackig in die Arme eines monegassischen Prinzen. Die vorhersehbare moralinsaure Story lehrt uns dann, dass alle Reichtümer der Welt den Wert eines Menschen bestimmen. Halt! Nein, natürlich nicht!. Danke an die vier Drehbuchschreiber und die Romvorlagengeberin für diese wertvolle Aufklärung, die anscheinend im Elternhaus vieler Kids nicht mehr geleistet wird.

Damit es auch jeder kapiert, dass die Liebe zum anderen Geschlecht jeder diamantenbestückten Krone vorzuziehen ist beschenkt uns der Filme gleich mit drei zuckersüßen Liebesgeschichten damit auch für jeden was dabei ist - für jeden unter 12 Jahren. Die erwachsenere Begleitperson darf sich dafür an den sauteuren Luxushotels und an der Innenarchitektur erfreuen, vornehmlich natürlich von Immobilien in "Monte Carlo" (so heißt der Film auch im Original), denn Paris hat für die Kids schnell seinen Reiz verloren. Die unschuldige Hochstapelei findet bei einer Galaauktion zugunsten Kinderheimen in Osteuropa (!) ihren Höhepunkt. Ja, die Adligen haben neben viel Geld und Arroganz auch ein Herz und pflegen ihr Image. So darf unsere bodenständige junge Heldin Grace zwischen Pferdestallausmisten und Edelklamotten tragen auch gleich den Weckruf für ihr zukünftiges Leben erhalten. Tue anderen Menschen Gutes! Und zwar denen, die weniger haben als du selbst. So richtig abgekauft hat ihr das Fanpublikum diese Message aber nicht, denn ganze 17 Tage nach Kinostart in den USA dauerte es bis das Einspielergebnis die Produktionskosten in Höhe von 20 Mio. Dollar wieder reinholte.

Eine unoriginelle, seichte Verwechslungskomödie für Teenies mit Teeniekitsch und Teenieromanzen und einem Teeniestar auf Frankreichtrip in einer Doppelrolle. Für Erwachsene gibt's da noch weniger zu lachen als sonst aber immerhin edle Hotelinnenansichten.