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2006
Bilder © Entertainment in Video
*** Plane Dead - Der Flug in den Tod
scott thomas


In der Militärfracht des Passagierflugs von L.A. nach Paris steckt ein Virus, das Menschen in blutdürstige Zombies verwandelt. Und ausgerechnet jetzt zieht auch noch ein Unwetter auf. Eine Handvoll Reisende/Personal gibt sich nicht kampflos auf.

Lustig war es irgendwie schon, als im Internet zum ersten Mal von einem Filmtitel wie „Snakes on a Plan“ die Rede war und sogleich die Fantasie vieler Fans anregte. Die reagierten mit einer Vielzahl eigener kreativer Titelvorschläge und hatten dabei ihren Spaß. Der Film, für 33 Mio. US-Dollar gedreht, und mit Samuel L. Jackson und vielen (CGI-)Schlangen in den Hauptrollen besetzt, kam dann tatsächlich 2006 in die Kinos. Soviel Geld hatte Regisseur Scott Thomas (Anacardium) für seinen Low-Budget-Horror bei weitem nicht zur Verfügungen sondern musste sich das nötigste von vielen Leuten zusammenkratzen (er selbst und 12 weitere Produzenten werden in den Credits genannt!). Und man sieht auch gleich an den ersten Einstellungen im Flugzeug, dass die Computertricks den Betrachter kaum davon überzeugen können, dass wir uns hier in einem fliegenden Flugzeug 10.000 m über der Erde befinden. Ziemlich billig geschummelt wird hier und die schauspielerischen Darbietungen von Pilot und Co-Pilot stimmen schon mal darauf ein, dass wir unsere Ansprüche arg zurückschrauben müssen. TV-Niveau ist angesagt.

Es geht also um ein geheimes Militärprojekt und einen modifizierten Virus, der Tote wieder zum Leben erwecken kann – mit unliebsamen Nebenwirkungen. Die Wissenschaftler an Bord werden von der US-Regierung deswegen nicht mehr gedeckt, doch bis die herausfinden, was hier auf dem Flug ins Land der Liebe so abgeht spritzt schon literweise das Kunstblut, fliegen die Kugeln und explodiert das halbe Flugzeug. Ja, in einem großen Linienflugzeug kann man anscheinend ungehemmt rumballern und Zombies abschießen ohne, dass hier einer gleich einen Goldfinger-Abgang macht. Lassen wir aber die Logik beiseite und kommen wir gleich zum Kern der Sache – wie steht's um die Make-up-Effekte der Zombies ? Da sollte es bei dem Genrefan keine Beschwerden geben, denn die Masse an schnell durch die Gänge rennenden, springenden oder kriechenden Untoten ist bissfreudig und schnappt nach jeder Extremität und entblößtem Hals als wäre die letzte Runde für den lebenspendenden Saft eingeläutete worden. Können da die Gebete der netten Nonne helfen ?

Ein Cop (David Chisum als Schwiegermutters Liebling), sein kalauernder Häftlig (Kevin J. O'Connor), ein Airmarshal (Richard Tyson), eine Flugbegleiterin (Kristen Kerr), ein Golfchamp (Derek Webster als Tyler-Woods-für-Arme) mit Frau und der böse Wissenschaftler ohne schlechtes Gewissen (das klassische Schurkengesicht von Erick Avari kommt zum Einsatz) versuchen nun zum Cockpit zu gelangen, dem scheinbar einzig sicheren Ort. Die Gesichter, die uns hier vorgesetzt werden hat man u.U. in irgendwelchen TV-Movies der Woche oder Serien schon mal gesehen. Kevin J. O' Connors größte publikumswirksame Rolle war wohl die als Sidekick von Brendan Fraser in „Die Mumie“ (1999), zuletzt war er 2009 kurz in „G.I. Joe – Geheimakte Cobra“ zu sehen. Oder erinnert sich noch jemand an Richard Tyson, der vor über 20 Jahren Sherilyn Fenn in Zalman Kings Erotikdrama „Two Moon Junction“ verführt hat ? Die Jahre seitdem haben Spuren hinterlassen und als übergewichtig wirkender Airmarshal reißt er sich kein Bein aus, um ernst genommen zu werden. Obgleich Regisseur Thomas besser beraten gewesen wäre, sein Horrorszenario absichtlich etwas spaßiger zu gestalten.

DVD (UK, Pal, Code 2)

Das beste an dieser DVD aus England (Label: Entertainment in Video) ist der Sound, denn da tut sich öfters etwas in den hinteren Lautsprechern der Anlage. Geliefert wird hier folgendes: Englisch 6.1 DTS-ES, Englisch 5.1 DD, Englisch 2.0 Stereo sowie optionale Untertitel in englischer Sprache. Was an mehreren Stellen unangenehm auffällt sind verpixelte Stellen im Bild und einige Unschärfen (je größer die Projektionsfläche umso übler). Grelles weiß und blau sind die Problemfaktoren. Bildformat ist 1.85:1 (16x9). Zwei Audiokommentare gibt es: #1mit Regisseur Scott Thomas, Produzent David Shoshan; #2 mit Mitarbeitern der IGN.com-Webseite (Steve Horn, Eric Moro & Christopher Monfette), die als Fanmeinung herhalten soll. Außerdem findet sich noch ein Outtake Reel (3:28 min) auf der DVD.

Irgendwie wirkt dieser Film wie ein 08/15-TV-Katastrophendrama … wenn da nicht die derben, blutigen Zombieeffekte wären. Für Genrefans trotz mauer schauspielerischer Leistung gerade noch einen Blick wert.


Text © Markus Klingbeil
23.04.2012

Plane Dead - Der Flug in den Tod
(Flight of the Living Dead: Outbreak on a Plane)

USA 2006. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 90 Min. (PAL) Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: n/a. Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Scott Thomas. Buch: Scott Thomas, Sidney Iwanter, Mark Onspaugh. Kamera: Mark Eberle. Schnitt: Wilton Cruz. Musik: Nathan Wang. Darsteller: David Chisum, Kristen Kerr, Kevin J. O'Connor, Richard Tyson, Erick Avari, Derek Webster, Todd Babcock, Raymond J. Barry, Siena Goines, Mieko Hillman, Dale Midkiff, Serah D'Laine.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih