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2002
Bilder © Tartan
*** Phone
ahn byong-ki


Nicht nur Japan produziert Horrorfilme mit rachelüsternen Geistern von Toten am Fliessband, auch in Südkorea hat man das Kassenpotential düster-schauriger Geschichten erkannt. Ein Beispiel ist der 2002 produzierte Thriller PHONE.

Die junge Journalistin Ji-won (Ha Ji-Won) nimmt sich eine Auszeit nach Abschluss ihrer aktuellen Story über einen Sexskandal mit Minderjährigen. Da sie Morddrohungen erhält quartiert sie sich im unbewohnten Zweit-Haus eines befreundeten Ehepaares ein. Als sie von einem Unbekannten telefonisch belästigt wird ändert sie die Handynummer. Doch damit gerät sie buchstäblich vom Regen in die Traufe, denn merkwürdige, furchteinflössende Anrufe mit seltsamen Geräuschen häufen sich. Als die fünfjährige Tochter des Ehepaares einen dieser Anrufe entgegen nimmt gerät sie in einen Schockzustand und ist fortan aufbrausend und entwickelt eine obsessive Liebe zum eigenen Vater(!).

Ji-won selbst wird von unheimlichen Visionen heimgesucht. Da die Bemühungen der Cops und der Telefongesellschaft die merkwürdigen Anrufe zurückzuverfolgen ins Leere führen recherchiert Ji-won selbst und erfährt von bereits verstorbenen Personen, die dieselbe Handynummer vor ihr hatten. Geisterstories - hat man in den letzten Jahren in vielen Varianten gesehen. Sowohl im asiatischen Raum als auch in Hollywood-Gefilden, wobei letztere häufig Remakes der asiatischen Vorläufer waren. Bei PHONE liegt das Problem dort, dass der Film schwer in die Gänge kommt. In der ersten Hälfte kommen einem viele Dinge schon mehrfach bekannt vor.

Seien es die bewährten bleichen Geistergesichter mit langen Haaren aus THE RING (1998) und JU-ON (2000) und selbst Elemente von US-Horrorfilmen wie EXORZIST (1973) - die besessene Tochter - und dem unterschätzten ECHOES - STIMMEN AUS DER ZWISCHENWELT (1999) finden sich wieder. Die gelegentlich mit lauter Musik unterlegten kurzgehaltenen Schocks vermögen nur bedingt etwas Spannung aufzubauen. Auf derbe Gore-Effekte wird komplett verzichtet. Die Stärken des Films liegen im letzten Drittel der 102 Minuten Spielzeit, wenn Regisseur Ahn der Thrillerkomponente mehr Raum gibt und sich von ausgewalzten Horrorpfaden entfernt, dabei auch noch die eine oder andere Überraschung parat hat.

Gerade die zur Storyentwirrung nötigen Flashbacks sind die interessanteren Komponenten in PHONE. Handwerklich ist der Film gut gemacht, sowohl die Ausstattung als auch die Besetzung der Charaktere. Hauptdarstellerin Ha Ji-won hat ihre ersten Schritte im Filmgeschäft im Horrorgenre und in TV-Serien (u.a. die Martial-Arts-Reihe DAMO - THE LADY DETECTIVE) gemacht und war zuletzt mehr im romantischen Metier (Love So Divine, Daddy Long Legs, 100 Days with Mr Arrogant) tätig. Ihr letzter Film DUELIST - da wird dann wieder mehr gekämpft als romantisch geflirtet - war auf mehreren Festivals zu sehen (u.a. Toronto, Dubai).

DVD (RC 0, PAL, TARTAN ASIA EXTREME (UK)

Die britische DVD zeigt den Film in 1.85:1 anamorphen Bildformat mit gut lesbaren englischen Untertiteln. Bei den Tonspuren zeigt sich Tartan spendabel und bietet den koreanischen O-Ton in DD2.0, DD5.1 und DTS. Dazu gibt's noch ein paar Extras wie Interviews, Behind the Scenes, szenen-spezifischer Kommentar, Kinotrailer, TV Spot und ein 4-seitiges Booklet mit Filmanmerkungen von Justin Bowyer.

PHONE ist als koreanischer Beitrag zum Geister-Horror nur blutleere Standard-Genre-Kost mit Psychothrill und hat im Vergleich mit den besser bekannten Japan-Vorläufern (z.B. THE RING) das Nachsehen. Für Fans dieses Horror-Sub-Genre aber durchaus sehenswert.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 11.11.2006

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih