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2009
Bilder © Kaleidoscope Home Entertainement
*** Night of the Demons
adam gierasch


Bei einer Halloweenparty in altem Gemäuer werden seit 85 Jahren schlummernde Dämonen erweckt, die sich der Körper der Gäste bemächtigen wollen. Die kämpfen mit allen Mitteln dagegen an.

New Orleans ist nicht nur durch seinen Jazz oder den Karneval (mardi gras) bekannt sondern auch durch die Voodoo Religion und die Praktizierung von schwarzer Magie. Um letzteres geht es beim in dieser Stadt spielenden Remake eines gleichnamigen Horrorfilms aus den 1980ern. Basierend auf dem damaligen Script von Joe Augustyn haben Regisseur Adam Gierasch und seine Schreib- und Lebensgefährtin Jace Anderson das blutige Gemetzel für die heutige Generation aufbereitet. Das altbekannte Horrorszenario einer im Haus festsitzenden Gruppe junger Menschen, die nicht viel smarter sind als die Opfer damaliger wilder Splatterzeiten, ändert sich aber nicht. Für Gierasch ist es erst die zweite Regiearbeit, sein Erstlingsschocker "Autopsy" hat ihm den neuen Job verschafft. In der Independenthorrorszene ist er aber kein Unbekannter, wurden doch seit 2000 schon mehrere der mit Jace Anderson verfassten Drehbücher u.a. auch von Tobe Hooper (The Toolbox Murders) und Dario Argento (Mother of Tears) verfilmt.

Den Umstand, dass Gierasch bei "Night of the Demons" mit einem etwas üppigerem Budget arbeiten darf nutzt der Horrorfan um seinen Lieblingsfilmen der 70er und 80er zu huldigen was sich nicht nur in einem Gastauftritt von Linnea Quigley von der Originalbesetzung äußert sondern vor allem in den überzeugenden Make-Up-Effekten der Dämonen widerspiegelt. Verantwortlich sind dafür die FX-Zauberer der Drac Studios (haben u.a. auch an "Watchmen" gearbeitet). Das Pulver verschießt Gierasch aber nicht schon in der ersten Hälfte sondern nutzt diese Zeit der Einführung zunächst um die richtige ausgelassene Party-Stimmung zu schaffen und die für den späteren Überlebenskampf vorgesehenen sieben Protagonisten vorzustellen. Als erstes wird zwar Shannon Elizabeth (ihr nackter "American Pie"-Auftritt hat ihr längerfristig auch nicht die großen Filmrollen verschafft) in den Credits genannt, eigentliche leading actress ist aber Monica Keena, die als Teenagerin sowohl an der Seite von Sandra Bullock als auch in einem Film mit Al Pacino zu sehen war, das Grauen aber so richtig in "Freddy vs. Jason" (2003) kennengelernt hat. Die Regeln des Genres markieren sie schon bei der ersten Einstellung als heiße Finalistin für den blutigen Endkampf mit den Dämonen. Warum ? Ganz einfach, weil ihre Freundinnen (Diora Baird, Bobbi Sue Luther) schon durch ihr enges Pussycat-Outfit und üppige Oberweite ganz oben auf der Todesliste stehen.

Gierasch nutzt also die üblichen Horrorklischees (inklusive blöder Aktionen), die man bei so einem Film auch gar nicht anders erwartet und lässt die weibliche Brust sogar ein eigenartiges Kunststück vollführen. Sehr gefällig ist aber vor allem die Art und Weise wie er seinen Kameramann agieren lässt und damit interessante Kamerafahrten durch farbintensiv ausgeleuchtete Räume zulässt. So gibt er diesem B-Movie temporär eine gewisse Eleganz. Hervorzuheben seien auch die sepiafarbenen Rückblenden in Stummfilm-Szenen von 1925 - ein netter Einfall. Was die darstellerischen Eindrücke angeht darf man nichts großartiges erwarten. Ein moppeliger Edward Furlong tritt als zweiter Hauptdarsteller in Erscheinung und verkörpert einen Drogendealer mit Absatzschwierigkeiten, der hofft bei der Halloweenparty den benötigten Umsatz zu machen, weil es sonst großen Ärger mit seinem Boss gibt. Furlongs bestbekannte Rolle ist die in Terminator 2 (1991), gleichzeitig sein Kinofilmdebüt. In den 90ern spielte er noch in einigen interessanten Filmen mit bevor er wegen privater Probleme abtauchte und seit einigen Jahren nur noch in Low-Budget-Produktionen (z.B. bei Uwe Boll) zu sehen ist (Ausnahme ist der kürzliche Miniauftritt in "Green Hornet").

DVD (Kaleidoscope, PAL, RC2, 89 min)

Der Film wird im 1.78:1-Format (anamorph) präsentiert. Der knackige Sound in englischer Sprache wird in DD5.1 geliefert. Untertitel gibt es keine. Ein kurzweiliges Making-of mit Interviews von Crew & Cast (16:9; 18:15 min), den Trailer sowie einen lebhaften Audiokommentar (mit Jace Anderson, Adam Gierasch und den Darstellern Monica Keena, Bobbie Sue Luther, John F. Beach) sind beim Bonusmaterial zu finden. Beim Einlegen der Disc laufen folgende Trailer ab: The Horseman, Pontypool, Winter in Wartime.

Gut gemachte, blutige Effekte, ein rockiger Soundtrack sowie ein altbekannter, simpler Handlungsstrang ergeben eine leicht überdurchschnittliche Genreproduktion, die kaum überrascht aber auch nicht langweilt.


Text © Markus Klingbeil
14.08.2011

Night of the Demons

(Night of the Demons)

USA 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 89 Min. Bildverhältnis: 1.78:1 Kinostart: 30.08.2010 (UK, FrightFest). Budget: 10 Mio. USD Einspiel: n/a Regie: Adam Gierasch. Buch: Adam Gierasch, Jace Anderson, Joe Augustyn (Film von 1988). Kamera: Yaron Levy. Schnitt: Andrew Cohen. Musik: Joseph Bishara. Darsteller: Monica Keena, Edward Furlong, Shannon Elizabeth, Tatyana Kanavka, John F. Beach, Michael Copon, Zachary James Bernard, Diora Baird, Bobbi Sue Luther, Linnea Quigley, Jamie Harris.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih