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0-9 A - D E - H I - L M - P Q - T U - Z
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Titel:
- Mortel Transfert

Jahr:
- 2000

Land:
- Frankreich/ Deutschland

Starttermin:
- 10.01.2001 (F)
- 31.01.2002 (D)

Länge:
- 122 min

Zuschauer:
- 342.662 (F)

Regie:
- Jean-Jacques Beineix

Buch, Screenplay:
- Jean-Jacques Beineix

Kamera:
- Benoît Delhomme

Schnitt:
- Yves Deschamps

Darsteller:
- Jean-Hugues Anglade
- Hélène de Fougerolles
- Miki Manojlovic
- Valentina Sauca
- Robert Hirsch
- Denis Podalydes
- Fanny Cottençon
- Catherine Mouchet
- Riton Liebman

Mortal Transfer

Inhalt

Michel Durand (Jean-Hugues Anglade) ist Psychoanalytiker. Und da ihn die Sitzungen mit seinen Patienten desöfteren langweilen tendiert er dazu sich ein kleines Schläfchen zu gönnen während der Hilfesuchende ihm seine intimsten Dinge erzählt. Zum Albtraum wird sein Leben als die ungemein attraktive Olga Kubler (Hélène de Fougerolles), Frau eines mächtigen Politikers, in seine Pariser Praxis tritt.

Sie weiss, dass sie eine grosse Wirkung auf die Männer hat und dem kann sich auch Durand nicht entziehen. Zwar driftet er auch in einen Halbschlaf ab, wenn Olga ihm von ihren sadomasochistischen sexuellen Spielarten erzählt, die sie mit ihrem Mann praktiziert, doch vermischen sich diese intimen Geständnisse mit Durands Träumen und wecken unterbewusste Begierden. Da ihn dies belastet sucht Durand seinerseits einen Psychiater auf um diese Vorstellungen, die Olga in ihm weckt, zu verarbeiten.

Selbst zu einer Falschaussage gegenüber der Polizei zugunsten Olgas lässt sich Durand hinreissen. Nach einer weiteren Sitzung mit Olga ist diese tot. Und Durand glaubt sie während einer Art Blackout erwürgt zu haben. Die Leiche muss also weg. Und Olgas Sportflitzer vor dem Haus auch. Zu allem Überfluss taucht auch noch Olgas Gatte auf und verlangt mit Nachdruck nach seiner Frau und die Herausgabe von 7 Millionen Francs.

Kritik

Wie wird man eine Leiche los ? Diese Frage wird immer wieder gerne gestellt. Schon Hitchcock hatte IMMER ÄRGER MIT HARRY und das Problem, dass die Leiche scheinbar ein Eigenleben hat und immer an den unpassendsten Orten wieder auftaucht. IMMER ÄRGER MIT BERNIE hat dies als Klamotte wieder aufgegriffen und in KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN kam dann der schwarzhumorig-bittere Beigeschmack dazu.

Jean-Jacques Beineix, in seinem ersten Film seit 10 Jahren, lässt seinen Protagonisten ähnliche Torturen erleben: der Arm der Leiche rutscht ständig hinterm Sofa vor, die Leiche schliddert unters Auto und verhakt sich und schliesslich will sich noch ein Nekrophiler an ihrem Grab über sie hermachen. Dazu gesellt sich noch ein mysteriöser Landstreicher, der über Durands Patienten genau Bescheid weiss und Durands Freundin hält ihn aufgrund seiner merkwürdigen Verhaltensweisen für pervers und obendrein noch untreu.

MORTAL TRANSFER ist ein bunter Cocktail aus Absurditäten, schwarzem Humor, düsteren Momenten, Erotik und Sigmund-Freud-Referenzen. Das Ganze ist daher nicht einfach zu verdauen und selbst die am Ende angebotene Auflösung des Films scheint einen ihn die falsche Richtung führen zu wollen. Jean-Hugues Anglade arbeitete bereits bei BETTY BLUE mit Regisseur Beineix zusammen und hier wie dort scheut sich Anglade nicht sich nur einem Seelenstriptease zu unterziehen.

Er verfällt sehr überzeugend in einen Wahnsinn, der ihn unterstützt durch Alkoholkonsum an den Rande des Realitätsverlustes bringt und in einem bildgewaltigen Strudel gipfelt. Ausserdem ist Anglade als Tolpatsch ungemein glaubwürdig und amüsant. Ebenso überzeugend ist Hélène de Fougerolles (hatte eine kleine Rolle in THE BEACH und DIE BARTHOLOMÄUSNACHT), die erst als verruchte Femme Fatale glänzt und dann als Leiche ständig durch die Gegend getragen wird.

[4/5]


Markus Klingbeil. 24.03.2002
Bilder (c) Filmverleih
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