Sammo Hung spielt in diesem HK-Westerner einen kleinen Gauner, der nach langer Zeit wieder in seine Heimatstadt zurückkehrt. Damals in Unfrieden geschieden will er jetzt alles wieder gut machen und sprengt die Schienen der Eisenbahnlinie damit der mit reichen Fahrgästen bestückte Shanghai Express halt machen muss. Die Gäste müssen dann wohl oder übel in der Stadt bleiben. An Bord sind auch drei Japaner, die einen Plan schmuggeln, der detailliert Auskunft gibt über den Verbleib chinesischer Kunstschätze. Auf diesen Plan hat es jedoch eine skrupellose Gangsterbande abgesehen. Weitere Plotstränge beginnt Regisseur Sammo Hung im Verlaufe des Films ohne sie allerdings zufriedenstellend fortzuführen. Man muss zudem eine Menge Blödeleien erdulden bevor mit dem ersten anständigen Fight zwischen Yuen Biao und Sammo Hung etwas mehr Schwung in die Geschichte kommt.
In MILLIONAIRE'S EXPRESS begegnet man vielen Stars des asiatischen Kinos. Neben Hauptdarsteller und Regisseur Sammo Hung finden sich illustre Namen wie besagter Yuen Biao, Eric Tsang, Jimmy Wong Yu, Rosamund Kwan, Dick Wei, Cynthia Rothrock, Richard Norton (vor allem durch mehrfache Zusammenarbeit mit Jackie Chan bekannt) und Yukari Oshima.Eric Tsang ist für die Comedy zuständig, Rosamund Kwan hat nur eine kleine Nebenrolle und gerade mal eine handvoll Sätze zu sprechen. Wei, Norton und Rothrock sind nicht fürs Quatschen sondern ausschließlich fürs Kämpfen verpflichtet worden. Dialog und Action teilen sich Sammo Hung und Yuen Biao gleichermaßen, wobei Biao das ein ums andere Mal durch Fenster und von Häusern springt und durch exzellente akrobatische Wendigkeit glänzt.
Höhepunkt des Films ist aber die 11-minütige auf verschiedenen Kampfebenen ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Sammo Hung, den Stadtbewohnern und der Gangsterbande, die die Stadt überfällt. Problematisch bei so einer Ansammlung von Martial-Arts-Experten ist die angemessene Darstellung ihrer Fähigkeiten. Dies gelingt nur bedingt, so werden Mann-gegen-Mann Kampfszenen unterbrochen durch andere Actionszenen und später fortgesetzt. Besonders beim exzellenten Kampf Dick Wei gegen Yuen Biao ist das bedauerlich. Wer auf Handkantenschläge von Jimmy Wong Yu hofft, der wird enttäuscht. Er tritt im letzten Drittel des Films gar nicht mehr auf. Zuviel Klamauk nimmt dem finalen Showdown die nötigen zusätzlichen Minuten. Schade, da hätte man mehr draus machen müssen.
DVD (Universe, NTSC, codefrei)
Die DVD kommt von Universe und glänzt nicht gerade mit einer überragenden Ausstattung. Trailer für den Film selber sowie für einige andere Filme (z.B. Sammo Hungs PRODIGAL SON). Ausserdem sind kurze Bio- und Filmographien von Sammo Hung und Yuen Biao vorhanden. Ton: Passabler DD 5.1 Upmix in Kantonesisch und Mandarin. Untertitel: optional und neben den englischen auch in 8 andern Sprachen. Bild: Fettes nicht-anamorphes Breitbild im Format 2.23:1. Das Bild ist in recht guter Form mit nicht allzu störenden Verschleißspuren. Die Kapitelanzahl liegt wiederum bei 9 insgesamt.
Der Film beinhaltet mehr Klamauk als ihm gut tut statt sich auf die Actionszenen zu konzentrieren und etwas mehr Ernst in die Sache zu bringen. Die Fähigkeiten der hervorragenden Martial-Arts-Spezialisten werden leider nicht genügend ausgereizt bzw. auf der Leinwand gezeigt. Die DVD bietet außer den obligatorischen Trailern nix nennenswertes.
