Saras (Martina Gedeck) Beziehungen sind nie von Dauer. Aber ihre drei Ehen vor Jan (Heino Ferch), ihrem derzeitigen Lebenspartner, brachten jeweils ein Kind hervor. Und Saras Kinderwunsch ist nicht gestillt. Jan muss sich neben diesem Thema jetzt aber vor allem mit den Ex-Männern seiner Liebsten auseinandersetzen. Die sind nämlich samt Anhang zum Weihnachtsessen eingeladen. Da heisst's dann gute Miene zum bösen Spiel machen.

Ja, ja, Weihnachten ist die Zeit der Familienzusammenkunft. In Amerika pflegt man ja außerdem noch die Tradition des Thanksgiving. Wie spaßig Familienfeste auf der Leinwand sein können zeigt uns z.B. Jodie Foster mit ‚Familienfest und andere Schwierigkeiten' (1995) oder Thomas Bezucha mit ‚Die Familie Stone' (2005). Da schon jetzt und noch in den folgenden Wochen weihnachtliche Geschichten und Märchen aus USA von unseren Kinoleinwänden lächeln gibt's jetzt als Alternativangebot auch deutsche Kost. Originell ist das neue Projekt von Vanessa Jopp (Vergiss Amerika) allerdings nicht, eine schwedische Vorlage musste helfen. Bei uns ist der Film ‚In Bed With Santa' aus dem Jahre 1999 nicht oder nur eingefleischten Skandinavienfans bekannt daher darf man dann doch das Geschehen unbefangen betrachten. So absurd die Idee, Ex-Ehemänner zum Weihnachtsfest einzuladen, auch sein mag, sie bietet natürlich viel Raum für Situationskomik und eine Ansammlung schräger Figuren.

Die Nebendarsteller und nicht die beiden Protagonisten Martina Gedeck und Heino Ferch sind es dann auch, die für die witzigsten Szenen sorgen und die besten Gags auf der Zunge tragen. Leider kippt das amüsante Durcheinander der Figurenkonstellationen im Verlauf des Films zu sehr Richtung Ein-Mann-Show Heino Ferch, der um jeden Preis einen vermeintlichen Vertrauensbruch aufdecken will. Das zieht sich dann unnötig in die Länge und andere interessantere Geschichten und Figuren - auch die der Martina Gedeck selbst - werden vernachlässigt und gehen etwas unter. Aus der Geschichte selbst hätte man also mehr machen können mit wünschenswert bissigen, scharfzüngigen Dialogen, wie ansatzweise zu hören war. Doch wie Weihnachten nun mal sein muss kehrt auch in dieser Patchwork-Familie nach großen Missverständnissen und brodelndem Nachbarschaftskrieg (Running Gag!) viel zu schnell der Frieden ein. Aber so ist das ja meistens ... im Film. Wenn der Kunstschnee rieselt sowieso.

‚Meine schöne Bescherung' zeigt gute Ansätze einer bissigen, flotten Weihnachtskomödie, nutzt aber das Potential einer gut aufgelegten Besetzung nicht wirklich aus sondern verliert sich in ausgelatschten ‚Wer-ist-der-Vater'-Suchpfaden. Schade.