Mike (Steve Zahn) arbeitet im Motel seiner Eltern und führt ein eher langweiliges Leben. Mit Frauen hat er auch kein Glück bis er auf die sich auf Geschäftsreise befindende alleinstehende Sue (Jennifer Aniston) trifft. Doch außer einem One-Night-Stand im Waschraum scheint sich nicht mehr entwickeln zu wollen. Also beschließt Mike ihr nachzureisen.

Obwohl Jennifer Aniston eine beliebte Schauspielerin ist zieht sie ein Massenpublikum nur an, wenn der Film eine romantische Komödie ist, die ein möglichst positives Gefühl nicht nur vermittelt sondern herausschreit. Lustig sollte es wenigstens sein. Und ein bekannter männlicher Star an ihrer Seite ist auch eher förderlich. Mit dem bei uns direkt auf DVD erschienenen Drama "Management" schaltet sie ein paar Gänge runter, ist eben nicht lustig wie ihr alter Ego Sitcom-Rachel aus "Friends" sondern spielt eine Single-Frau, die sich neben dem Job noch karitativ engagiert. Ihr eigenes Wohlbefinden steht da hinten an.

Da kann sie mit Mike (Steve Zahn, Sunshine Cleaning), der wie ein großes Kind etwas unbeholfen um sie wirbt, nur wenig anfangen, geschweige denn sich eine Zukunft mit ihm vorstellen. Was soll sie von jemandem halten, der ihren Hintern berühren möchte, seine letzten Ersparnisse für ein Flugticket zu ihr opfert und plötzlich und uneingeladen vor ihr steht ? Die Unentschlossenheit von ihr und das fast hündische Hinterherlaufen von ihm füllt die erste Hälfte des Films ziemlich unspektakulär aus. Als dann Woody Harrelson (Zombieland) als früherer Punk und jetzt reicher Unternehmer (Bioprodukte) die Bühne betritt hofft man auf Abwechslung, doch sein typisch kauziger Kurzauftritt verpufft ohne Wirkung.

Also muss Regiedebütant Belber mehr auf sein zweites As im Ärmel setzen, den temporären chinesischen Sidekick (James Hiroyuki Liao, Prison Break) des verliebten Mike, der ihm helfen will sein Mädchen zurückzugewinnen da Sue zu ihrem Ex-Freund (Harrelson) zurückgekehrt ist. Lust- und ideenlos plätschert die zweite Filmhälfte so dahin, so dass man sich ruhig mal ein Brot schmieren könnte ohne etwas zu verpassen. Interessante Figuren sind der kauzige Vater und die bestimmte aber nette Mutter von Mike (Fred Ward aus "Im Land der Raketenwürmer" & Margo Martindale aus "Rocket Science"), die aber viel zu wenig zu tun bekommen um aufkommende Langweile zu vertreiben.

Da hätte man sich vor allem gewünscht, dass die Rolle von Steve Zahn interessanter ausgearbeitet worden wäre, denn "Management" ist eben die Geschichte von Mike. Und auch das ordentliche Zusammenspiel von Zahn und Aniston kann die fade erzählte Geschichte, die stellenweise selbst nicht weiß ob es ernst bleiben oder doch lustiger werden soll, nicht retten. Blickt man zurück auf die letzten Filme von Jennifer Aniston, dann erinnert man sich gerne an den gut unterhaltenden Film "Friends with Money", der durch ein gutes Schauspielerensemble überzeugte (u.a. Frances McDormand, Catherine Keener, Joan Cusack) aber kaum Zuschauer anlockte.

Was danach kam waren mit "Trennung mit Hindernissen" (Einspiel weltweit: 205 Mio Us-Dollar), "Marley and Ich" (243 Mio. USD), und "Er steht einfach nicht auf dich" (178 Mio. USD) zwar finanziell einträgliche aber kaum erinnerungswürdige Filme. Gerade konnte man die 40-jährige Amerikanerin auch mit dem sentimentalen Liebesdrama "Love Happens" an der Seite von Aaron Eckhart im Kino sehen. Ein Flop nicht nur in Amerika sondern auch hierzulande. Auch "Management" wird man schnell wieder vergessen. 2010 werden wir Jennifer Aniston mit zwei neuen Filmen auf der großen Leinwand sehen. Und wenn die inhaltlich auch enttäuschen, dann bleibt immer noch der Griff ins Regal zur "Friends"-Box".

Stephen Belber verfilmt sein eigenes Drehbuch und dabei geht ihm schon auf halber Strecke die Luft aus. Co-produziert wurde das Drama von seiner Hauptdarstellerin Jennifer Aniston, die sich hier zum ersten Male auch in dieser Funktion betätigt. Man hätte ihr statt diesem faden Beziehungsdrama ein besseres Projekt zum Einstand gewünscht.