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Titel:
- Lies

Jahr:
- 1999

Land:
- Südkorea

Starttermin:
- (US)
- (D)

Länge:
- -- min

Budget:
- xx million USD

Einspiel:
- xx million USD

Regie:
- Jang Sun-Woo

Buch, Screenplay:
- Jang Sun-Woo

Kamera:
-

Darsteller:
- Lee Sang-Hyun
- Kim Tae-Yeon

Lies - Lust und Lügen

Inhalt

Kim ist 18 Jahre, Schülerin. Lee ist 38 Jahren, Künstler. Beide haben sich noch nie gesehen, doch bereits durch das erste Telefongespräch baut sich bei beiden eine sexuelle Spannung auf. Nicht viel später trifft man sich in einem Hotelzimmer und Lee zieht das komplette Programm mit der jungfräulichen Schülerin durch - oral, vaginal, anal.

Kim ist glücklich und zufrieden und fortan trifft man sich regelmässig in den unterschiedlichsten Hotels um der Lust zu frönen. Dabei kommen schnell Lees sexuelle Neigungen zum Vorschein, liebt er es doch beim Vorspiel seine Partnerin mit den verschiedensten Gegenständen - Äste, Stöcke, Kleiderbügel - zu schlagen bevor der Sexualakt vollzogen wird. Seine Frau ist deshalb nach Paris geflüchtet.

Kim ist ihrem 20 Jahre älteren Geliebten bereits verfallen und erduldet die schmerzhaften Schläge auf den nackten Körper um ihm Lust zu bereiten. Als die Wunden am Körper immer deutlichere Ausmasse annehmen und Kim ihren Schmerz vor Lee nicht mehr verbergen kann, schlägt er einen Rollenwechsel vor. Fortan ist Kim die dominante Person und schlägt Lee mit den unterschiedlichsten Gegenständen, die er selber geformt hat. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Kritik

LIES basiert auf dem Skandalroman von Jang Jung-Il, der gleich nach Erscheinen im Jahre 1996 als pornographisches Machwerk verboten wurde. Die Umsetzung ist daher auch sehr explizit geraten und die Kamera rückt dem kopulierendem Paar mal ganz dicht auf die Haut, drängt sich quasi zwischen die nackten Körper, mal beobachtet sie halb hinter einer Wand versteckt das exstatische Treiben.

Diese Aneinanderreihung von Sex-Szenen, die zunehmend in sadomasochistischer Gewalt münden, füllt nahezu den ganzen Film. Eine Entwicklung der Charaktere kann man nicht erkennen, beide Personen scheinen dem Strudel aus Sex, Gewalt und Besessenheit nicht entfliehen zu können. So kommt es aber zu keinem dramaturgischen Höhepunkt wie man es erwartet. Stattdessen verarzten sich die beiden jedes mal gegenseitig. Auch längere Trennungen helfen nicht sich voneinader zu lösen.

Regisseur Sun-Woo setzt verschiedene Kameratechniken ein - Stroboskopeffekt und Slow-Motion wechseln sich ab, dazu ertönen koreanische Techno-Pop-Songs, die das Gesehene noch bizarrer erscheinen lassen. Auch benutzt Sun-Woo die Technik des Voice-Overs und verpasst seinem Film einen dokumentarischen Touch mit dazugehörigen Interviewszenen (mit Video gedreht). Letzlich bleibt das Ganze aber recht eindimensional und oberflächlich und man fragt sich ob Sun-Woo das Hauptziel hatte durch gewagte Nacktszenen die Grenzen der Zensur zu verschieben. Ein erotisches Kunstwerk ist der Film aber sicher nicht.

[2/5]


Markus Klingbeil. 15.10.2002
Bilder (c) Filmverleih
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