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2009
Bilder © Sunfilm/ Tiberius Film
** La Soga - Unschuldig geboren
josh crook


Luisito tötet Kriminelle im Auftrag des Polizeichefs. Als er eine persönliche Rechnung begleichen will fällt er in Ungnade.

Es lohnt sich immer mal wieder einen Blick aufs Lateinamerikanische Kino zu werfen. Da findet man klug konstruierte Geschichten wie „Amores Perros“ aus Mexiko, krachende Copdramen wie „Elite Squad“ aus Brasilien, spannende Thriller wie „In ihren Augen“ aus Argentinien, düstere Thriller wie „Tony Manero“ aus Chile oder eine faszinierende Tragikomödie wie „Bad Day to go Fishing“ aus Uruguay. Auf Festivals sorgte die kubanische Zombiekomödie „Juan of the Dead“ für Fangeschrei und die Gangstergroteske „Perro come Perro“ sollte für jeden Genrefan einen Blick wert sein. Selbiges kann man von Josh Crooks Gangsterdrama leider nicht sagen. Gedreht in der Dominikanischen Republik wird dem Zuschauer aber keine Urlaubsatmosphäre vermittelt sondern soll uns das Schicksal eines Killers interessieren, der in jungen Jahren schlimme Erfahrungen gemacht hat und seitdem von einem korrupten Gesetzeshüter auf der falschen Bahn geführt wird. Die Hauptrolle übernimmt Manny Perez, der auch das Drehbuch verfasste. Schon sieben Jahre zuvor hatte er sich für einen anderen Film die Hauptrolle auf den Leib geschrieben. Als Produzent wird Perez ebenso aufgeführt. 2010 mutete er sich die Dreifachbelastung für den Film „Forged“ erneut zu. In einigen Hollywoodfilmen und TV-Serien war er in Nebenrollen zu sehen.

Die Motivation der Titelfigur die Drecksarbeit für den Polizeichef zu machen erschließt sich allmählich über Rückblenden. Spannender wird die langsam dahinkriechende Handlung dadurch allerdings nicht. Dies liegt in erster Linie an der mangelnden Ausstrahlung von Perez, der seine Rolle ohne Feuer spielt. Er vermag es nicht den Zuschauer für sich zu gewinnen, ein echtes Interesse für die Beweggründe seines Handelns zu wecken. Ein weiterer Grund warum der Film nicht so recht in Fahrt gerät ist der biedere Inszenierungsstil von Josh Crook, Independentfilmer aus Brooklyn, New York, der nach fünf gemeinsamen Regiearbeiten mit Bruder Jeff diesmal alleine das Zepter in der Hand hält. Das minimale Budget merkt man auch „La Soga“ an, gedreht wurde on Location in den Armenvierteln von Santiago und Umgebung was auch den Filmstil prägte. Crook gibt sich einer Melancholie hin, die leider fehl am Platze ist und auch ein etwas munteres Schlussdrittel kann einen enttäuschenden Gesamteindruck nicht mehr abwenden. Dass in dieser Geschichte Probleme mit lokalen Gangstern auch noch vom kapitalistischen Amerika forciert werden vermag Crook zudem nicht packend umzusetzen. Paul Calderon, der als Raffa Seelenpain von Perez' Luisito ist, hat zudem kaum Gelegenheit neue Reizpunkte zu setzen. Die obligatorische Liebesgeschichte mit Jugendfreundin Jenny wirkt zudem wie der letzte einfallslose Strohhalm um des Killers Erlösung zu beschleunigen.

Blu-ray (Sunfilm, Code B, 102 min)

Ton: Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1 / Spanisch DTS-HD Master 7.1
Bild: 2.35:1 anamorph, Optionale deutsche Untertitel
Extras: Dt. Trailer, Originaltrailer plus Trailer zu Pusher, Sisters' Hood, Screwed, Wer ist die Braut, Die Tuschs.
Bild- und Tonqualität sind gut, die Untertitel problemlos lesbar. Weiterführendes Bonusmaterial ist nicht vorhanden, nur Werbetrailer.

Fades, langsames Gangsterdrama mit blassem Hauptdarsteller. Immerhin hat der Soundtrack ein paar gute Songs vorzuweisen.


Text © Markus Klingbeil
24.10.2012

La Soga - Unschuldig geboren

Dominikanische Republik 2009. Farbe. Originalsprache: Spanisch. Länge: 102 min (Blu-ray) Bildverhältnis: 2.35:1 Veröffentlichung: 06.09.2012 (Kauf-Blu-ray, D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Josh Crook. Drehbuch: Manny Perez. Kamera: Zeus Morand. Schnitt: Josh Crook. Musik: Evan Wilson. Darsteller: Manny Perez, Denise Quiñones, Juan Fernández, Paul Calderon, Hemky Madera, Alfonso Rodríguez, Joseph Lyle Taylor, Margo Martindale, Fantino Fernandez
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih