Nach 'Interview mit einem Vampir' vor einigen Jahren läuft jetzt eine weitere Verfilmung der Vampirchroniken von Anne Rice in unseren Kinos. Im dritten Band ist es die herrschsüchtige Vampirdame Akasha (Aaliyah), die für Unruhe unter Vampiren und Menschen sorgt.

Lestat (diesmal verkörpert von Stuart Townsend) ist es, der sich gegen das ständige Verstecken vor den Menschen auflehnt - trotz Mahnungen seines Mentors Darius- und stattdessen die Massen mit seiner Rockmusik in den Bann zieht. Öffentlichkeit ist das letzte was das Vampirvolk will und da Lestat in seinen Songtext verschlüsselt Geheimnisse über seine Art verkündet sind einige Genossen nicht gut auf ihn zu sprechen. Eben jene Musik ist es auch, die dazu beiträgt, dass Akasha aus ihrem tiefen Schlaf erwacht und sich gen Death Valley - Ort des grossen Rockevents- aufmacht um gemeinsam mit Lestat die Menschen zu beherrschen. Eine andere junge Frau, Jesse (Marguerite Moreau), die in den Besitz von Lestats Tagebuchaufzeichnungen gelangt ist, zeigt ebenfalls Interesse an dem charismatischen Vampir. Ihre Neugier ist so gross, dass sie sich ihm Hingeben und das Menschsein hinter sich lassen will...

Tom Cruise hatte keine Lust nochmals den Vampir Lestat zu verkörpern. So übernimmt Stuart Townsend den Part und das recht überzeugend. Die kürzlich bei einem Flugzeugunglück verstorbene Sängerin Aaliyah hat zwar nur wenige Szenen, die dafür aber sehr intensiv rüberkommen. Was auffällt ist, dass im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Vampirgenres, der Part des Jägers, der den Blutsauger vernichten will hier keine Rolle spielt. Vielmehr wird die Geschichte des Vampirs mit seinen Stimmungen und Gefühlen und seinen inneren Konflikten geschildert. Blutige Effekte wie bei 'John Carpenters Vampire' oder 'From Dusk Till Dawn' sind hier nur sporadisch zu finden - dann nämlich, wenn Aaliyah ihren Auftritt hat.