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2003
Bilder © Filmverleih
***** Kill Bill - Vol.1
quentin tarantino


Sechs Jahre hat sich Quentin Tarantino Zeit gelassen bis er jetzt seine vierte Regiearbeit vorlegt. Und die Rachestory von KILL BILL hat es in sich, präsentiert Tarantino hier doch eine Hommage ans japanische Action-Kino der 70er und 80er plus eindeutige Referenzen an den Spaghetti-Western. Und dabei vergisst er auch damalige Helden wie Sonny Chiba, Star aus den 'Streetfighter'-Filmen, nicht. Uma Thurman (Pulp Fiction) spielt die Braut, die einem Attentat ihres Lovers Bill (David Carradine) entkommen ist und nun nach vier Jahren aus dem Koma erwacht. Und sofort sind die Erinnerungen an das Massaker an ihrem Hochzeitstag und anschliessende Demütigungen wieder präsent. Rache ist ihr Motiv und fünf Personen stehen auf ihrer Todesliste - zwei davon wird sie in Vol.1 abarbeiten, was mit den anderen geschieht werden wir erst im nächsten Jahr erfahren, wenn Vol.2 in den Kinos anläuft. Um aber eine Chance gegen ihre Gegner zu haben braucht die Braut erstmal ein anständiges Samurai-Schwert. Kein Geringerer als Legende Sonny Chiba soll ihr Waffenschmied sein. Und das erste Opfer, das die Klinge spüren soll ist die mächtigste Frau der Tokyo Unterwelt - verkörpert von Lucy Liu.

Wer die Werke Tarantinos kennt, der weiss, dass eine rein chronolgische Abfolge der Geschehnisse nie vorkommt. Und in KILL BILL serviert er die Flashbacks in Kapitel verpackt. So wird zunächst Opfer #2 - Vernita Green aka Copperhead (Vivica A. Fox) - erledigt bevor die Braut dann aus dem Off die Geschichte von Opfer #1 - O-Ren Ishii(Lucy Liu) - erzählt. Dazwischen streut Tarantino immer wieder Schnipsel vom Hochzeitsmassaker ein und bietet Michael Parks (From Dusk Till Dawn) wiederum die Gelegenheit zu einem Cameo -Auftritt als Sheriff McGraw. Was Farb- und Bildgestaltung angeht darf man sich auf einiges gefasst machen. Wer lange Kamerafahrten mag, der kann sich schon jetzt auf die Szene im Restaurant freuen. Und auch Animé Fans kommen auf ihre Kosten bei einer mehrere Minuten langen, bluttriefenden Tricksequenz, kreiert von den Studios, die auch GHOST IN THE SHELL und JIN-ROH auf die Leinwand brachten. Gewalt ist in Tarantinos Filmen immer präsent. Schon bei seinem Regiedebüt 1992 mit RESERVOIR DOGS schockierte er die Zuschauer mit rauhen Gangstersitten und in KILL BILL steigert er dies um ein vielfaches - angelehnt natürlich an die harten japanischen Gangsterstreifen und das Schock-Kino von Takashi Miike (Ichi, the Killer).

In ihrem Verlangen nach Rache kennt Uma Thurman keine Gnade und so schlägt sie allerhand Gliedmassen ab und lässt Köpfe rollen. Damit das alles auch ziemlich echt und blutig aussieht, dafür sorgen die Special-Effects-Profis von KNB, die auch für die Splattereinlagen in FROM DUSK TILL DAWN verantwortlich waren. Zum Glück verlässt sich Tarantino dabei auf die guten alten, handgemachten Spezialeffekte und erliegt nicht der digitalen Versuchung (ausser um die Drähte, wie üblich, wegzuretuschieren). Höhepunkt des Films ist sicher der blutige Kampf der Braut gegen 88 maskierte Samuraikämpfer ! Da muss man Uma Thurman Respekt zollen, die sich kurz nach der Geburt ihres Sohnes mit Hilfe von Martial-Arts-Choreograph Yuen-Wo Ping (Matrix, Tiger & Dragon) wieder schnell in Form brachte! Tarantino's Besetzungliste lässt wieder aufhorchen. Uma Thurman war schon in PULP FICTION dabei, Lucy Liu ist mit den DREI ENGEL FÜR CHARLIE - Filmen im Bekanntheitsgrad ungemein gestiegen, doch Daryl Hannah, Michael Madsen und Sonny Chiba sind etwas in der Versenkung verschwunden. Seit der Travolta-Rehabilitation 1994 wissen wir aber, dass Tarantino Spezialist dafür ist abgehalfterte Schauspieler wieder in die höheren Schauspielklassen zu transferieren.

Chiba übernimmt noch einmal die Rolle des Ninjas Hattori Hanzo, den er schon in den 70ern in der Serie 'Shadow Warriors' verkörperte. David Carradine erlang in den 70ern Ruhm durch die ABC-TV-Serie 'Kung Fu'. Die junge Chiaki Kuriyama schaffte ihren Durchbruch mit dem japanischen Schocker BATTLE ROYALE. Jun Kunimura spielte bereits in Miikes AUDITION und ICHI THE KILLER. Musik ist ungemein wichtig in Tarantinos Filmen. Mit 'Bang Bang (My Baby Shot Me Down)' eröffnet er den Film. Weitere Songs von der deutschen Gruppe 'Neu!', vom japanischen Surf-Guitar-Trio '5,6,7,8's', Isaak Hayes, Quincy Jones u.a. obskure Stücke aus Tarantinos Fundgrube folgen. Ausserdem gibt's musikalische Unterstützung von 'The RZA' (hat Soundtrack zu GHOST DOG geschrieben). Meistens haut die Wahl auch hin ... nur die Panflöte nervt ! Das warten auf KILL BILL hat sich gelohnt. Der Film gehört zum Besten, was dieses Jahr auf unseren Kinowänden lief. Im Februar folgt dann die Fortsetzung!
Text © Markus Klingbeil
VÖ: 16.10.2003

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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