Sonnenschein. So lautet der Name einer ungarisch-jüdischen Familie. Und die Geschichte dieser Familie wird in dem 3-Stunden-Epos von Istvan Szabo über vier Generationen hinweg erzählt. Beginnend im ausgehenden 19.Jhdt. zur Zeit des Kaiserreichs, über die grauenvollen Jahre der beiden Weltkriege bis hin zur Oktoberrevolution 1956. Alle Freude und Leid, die in einer Familie vorkommen kann, wird hier thematisiert. Söhne, die nicht das Geschäft des Vaters übernehmen wollen, Liebe zwischen Cousin und Cousine, Ehebruch, Verrat am Bruder, das sich-Einsetzen für politische Regime, Selbstverleugnung, Liebe und Tod.

Hauptdarsteller Ralph Fiennes muss in den drei Rollen, die er spielt, so einiges durchmachen. Erfolge im Fechtsport, Ehekrisen, Grausamkeiten im Konzentationslager, Diffamierungen und ungerechtfertigte Beschuldigungen, nur weil er jüdischen Glaubens ist bzw. war. Auch als über Generationen der Name Sonnenschein, der der Karriere hinderlich ist, durch den ungarisch klingenden Namen Sors ersetzt wird, werden die Protagonisten im Laufe der vielen Jahrzehnte immer wieder mit ihrer Vergangenheit und Antisemitismus konfrontiert.

Ein Hauch von Sonnenschein ist trotz seiner Länge nie langweilig und sorgt für einen, wenn auch nicht zu tiefgehenden Einblick in fast 100 Jahre Geschichte. Ralph Fiennes überzeugt in seiner Grossvater, Vater, Sohn Dreifachrolle. In kleinen Rollen tauchen bekannte Schauspieler wie Rachel Weisz (Die Mumie, I want you), William Hurt (Lost in space, Dark City), Deborah Kara Unger (Crash, The Game) auf. Da dies eine deutsch/ungarisch/österreichische Coproduktion ist kann man auch deutsche TV-Schauspieler wie Hanns Zischler oder Katja Studt entdecken. Fazit: Keine leicht verdauliche Kost, für geschichtsinteressierte aber sehenswert.