Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2009
Bilder © Concorde Filmverleih
** Horsemen
jonas akerlund


Ritualmorde rufen Cop Breslin (Dennis Quaid) auf den Plan, der sich nicht nur dem Grauen am Tatort stellen muss sondern als alleinerziehender Vater auch mit Problemen im eigenen Haushalt zu kämpfen hat.

Filmemacher scheinen nicht müde zu werden den Zuschauern einen x-ten Abklatsch eines Serienkillerfilmchens andrehen zu wollen. Manchmal wird dabei auch noch genügend Spannung herausgekitzelt, dass man über den 08/15-Plot gerne hinwegsieht. Hier geht das nicht. Der schwedische Regisseur Jonas Akerlund ist eigentlich in der Musikbranche tätig. Er war für Videos prominenter Kunden verantwortlich - u.a. Metallica, Madonna, U2. Auch einen Spielfilm hat er bereits gedreht. "Spun" hieß der, von 2002. Über Drogen wurde erzählt. Mit Mickey Rourke im einer Nebenrolle. Kopfschmerzen konnte man aber höchstens von den 5000 Schnitten im Film bekommen. Sehen wollte das kaum einer.

Jetzt bekommt Akerlund also mit "Horsemen" eine zweite Chance, die er aber ziemlich vergeigt. Bedanken muss er sich dafür auch bei seinem Drehbuchautor Dave Callaham, der 2005 bereits die unsägliche Computerspieladaption "Doom - Der Film" mitzuverantworten hatte und auch hier eine ziemlich wirre Geschichte zusammenschustert. Dabei vergisst er vor allem den/die Täter besser zu tarnen. Denn wer die erste halbe Stunde aufmerksam zusieht, der weiß ganz genau wer der Schurke ist, der den als Familienvater untauglichen Detective an der Nase herumführt und ein perfides Spielchen mit ihm spielt. "Come and See" steht da als Nachricht an die Wand des Tatorts geschmiert. Der geneigte Zuschauer ist schon da, sieht zu und ärgert sich.

Dennis Quaid, z.Zt. gut mit Rollen eingedeckt (8 Blickwinkel, GI Joe, Pandorum), hat die undankbare Rolle die vorhersehbare Story mit seinen üblichen Serienkiller-Greuel-Szenen-Versatzstücken dem Publikum als Spannungshit zu verkaufen. Das Produkt hat zwar optisch seine Reize, inhaltlich aber nur etwas für den thrillerunerfahrenen Zuschauer zu bieten. Für Zhang Ziyi, die ihre erste große Hauptrolle in einem Hollywoodfilm in "Die Geisha" (2005) hatte, tut es einem schon Leid wie sie in der Rolle des durchtriebenen Biestes schauspielerisch unterfordert und mit blöden (englischen) Dialogen gequält wird. Im Originalton tut's schon weh genug.

Glücklicherweise bekommt Zhang in ihren Hongkong-Filmen seit 10 Jahren weitaus interessantere Rollen angeboten (Hero, The Banquet). Solange Hollywood ihr Talent nicht würdigt ist sie in China besser aufgehoben. Ein Star ist sie in der Heimat ohnehin bereits. Auch die anderen Darsteller, die neben einem Quaid auf Autopilot die Leinwand bevölkern können sich nicht besonders in Szene setzen. Der 23jährige Lou Taylor Pucci (Thumbsucker) verkörpert den sträflich vernachlässigten Sohn von Cop Breslin, und agiert so blass, dass er einem schon gleich wieder verdächtig vorkommt. Seitdem die Mutter verstarb ist das Familiengefüge kein aktiv gelebter Zusammenhalt mehr und Daddy flüchtet sich in die Arbeit so oft und lange er kann. Das familiendramaturgische Potential wird allerdings von den Filmemachern nicht ausgeschöpft.

Nicht jede Michael-Bay-Produktion wirft Geld ab. Mit diesem enttäuschenden Serienkiller-Thriller, der erst zwei Jahre nach Ende der Dreharbeiten in einer handvoll US-Kinos gespielt wurde, hat sich der Blockbustermacher ordentlich verkalkuliert. Dass Regisseur Akerlund Gespür für eine interessante Optik hat ist unbestritten, den Inhalt verkauft er hier aber schlecht.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 22.08.2009

Horsemen

CAN/USA 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 90 Min. Bildverhältnis: 1:1.85 Kinostart: 06.03.2009 (USA) 27.08.2009 (D). Budget: 20 Mio. USD Einspiel: - Regie: Jonas Åkerlund. Buch: Dave Callaham. Kamera: Eric Broms. Schnitt: Jim May, Todd E. Miller Musik: Jan A.P. Kaczmarek. Darsteller: Dennis Quaid, Zhang Ziyi, Lou Taylor Pucci, Clifton Collins Jr., Barry Shabaka Henley, Patrick Fugit, Eric Balfour, Paul Dooley, Thomas Mitchell, Liam James, Peter Stormare.

Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih