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2014

Bilder © EuroVideo
*** Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
peter chelsom


Hector ist Psychiater. Er lebt in einer Beziehung mit Clara. Doch er kommt an einen Punkt wo er etwas ändern muss. Also nimmt er sich eine Auszeit und gönnt sich eine kleine Weltreise – alleine.

Was ist Glück ? Wo findet man es ? Was macht uns glücklich ? Der Held aus der 2002 begonnenen Roman-Reihe des Franzosen Francois Lelord, selbst Psychiater, soll es zum ersten Mal auf der großen Leinwand herausfinden. Mit Komödiant Simon Pegg (Paul – Ein Alien auf der Flucht, Star Trek: Into Darkness) ist die Figur dabei klasse besetzt, schließlich braucht man bei den vielen bevorstehenden komischen Abenteuern einen sympathischen Burschen, dem man die Weltunerfahrenheit abnimmt. Pegg kann das, als Oscar wird er vom gemächlichen Ordnungsliebhaber zum leidensfähigen Touristen, der auch mal um sein Leben fürchten muss. Dabei geht es in Chinas Metropole Shanghai erst einmal gut los. Ein reicher Geschäftsmann (Stellan Skarsgard, Nymphomaniac 1 & 2) lässt ihn einen Abend lang an seinem Wohlstand teilhaben. Eine Verführung der Sinne, die aber kürzer anhält als Hector lieb ist und so wirkt der Besuch bei abgeschieden lebenden Mönchen als krasser Kontrast. Zwei weitere Kontinente mit Ländern wie Südafrika und den USA stehen zudem auf dem Reiseplan; Episoden, die unterschiedlicher nicht sein können.

Routenplaner von Pegg ist sein britischer Landsmann Peter Chelsom, der sich in der Vergangenheit mit dem kommerzorientierten Hollywood nicht immer leicht tat. Nach drei künstlerisch ambitionierten Independentproduktionen (2x in England, 1x in den USA) wurde Chelsoms 90-Mio-Dollar-Inszenierung der Warren-Beatty-Komödie „Stadt, Land, Kuss“ (2001) zum finanziellen Debakel. Den Massen- bzw. Zielgruppengeschmack traf er mit leichten Komödien wie „Darf ich bitten ?“ (2004, Hauptrolle Jennifer Lopez“) und „Hannah Montana: Der Film“ (2009, Hauptrolle: Miley Cyrus). Fünf Jahre später also mit „Hectors Reise …“ der neue Film von Peter Chelsom, eine Co-Produktion aus Deutschland, Großbritannien, Kanada und Südafrika in der dann auch keine amerikanischen Stars Platz finden sondern die Neben-/Gastrollen mit Rosamunde Pike (Gone Girl – Das perfekte Opfer) als Hectors Lebenspartnerin, Jean Reno (Leon – Der Profi) als kolumbianischer Drogenbaron, Veronica Ferres (Das Superweib) als spirituelle Patientin und Toni Colette (TVs Taras Welten) als Hectors Ex-Freundin aus grauer Vorzeit besetzt sind.

Zwei Stunden Zeit nimmt sich Chelsom für Hectors Selbstfindungstrip. Da kommt es gelegentlich leider auch zum Spannungsabfall insbesondere wenn nicht jede Episode so gut funktioniert. Die Kidnappingsituation in Südafrika mit ihren brutalen Momenten wirkt etwas wie ein Fremdkörper, der den Gesamtfluss des Films stört. Das hat Ben Stiller mit seinen Abenteuern im Weltumrundungstrip „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (2013) besser und zudem etwas witziger hingekriegt. Auch an den US-Kinokassen hatte „Mitty“ die Nase vorn wobei der Vergleich etwas ungerecht ist. „Hector“ lief dort nur in wenigen Kinos während „Mitty“ dank Star Stiller natürlich eine großen Start mit vielen Kopien bekam. Beide Film lohnen mindestens zur einmaligen Sichtung.

Blu-ray (EuroVideo, Code B, 120 min) - seit 22.01.2015 im Handel

Die deutsche Blu-ray von EuroVideo wird mit einer Hörfilmfassung für Sehbehinderte geliefert. Nach Einlegen der Disc laufen folgender Trailer nacheinander ab (kann man überspringen): Liebe to Go (2:09 min), Whole Lotta Sole (02:40 min), Das ultimative Leben (02:26 min).

Bild: 2.35:1 /1080p (16x9); gut
Untertitel: Deutsch (optional zuschaltbar)
Ton: DTS-HD 5.1 Deutsch; gut (zusätzlich: DTS-HD 5.1 Englisch; Hörfilmfassung)
Extras:
-Making of (07:17 min). Interviews mit Cast & Crew und auch der Buchautor meldet sich ganz kurz; On-Set-Aufnahmen + Filmschnipsel. Nichts tiefgründiges.
-Kurzfilm: „Happiness“ (04:17min). Weiter Interviews, die nur der Frage nachgehen was Glück ist.
-Gelöschte Szenen (5).
-Interviews (9) mit Cast & Crew (32 min).
-Trailer für „Hectors Reise“.

Schöne Bilder von interessanten Orten unserer Welt und einige lustige Einfälle sehen wir in Peter Chelsoms Abenteuerkomödie. Dramaturgisch greift aber nicht immer ein Rädchen ins andere und so schleichen sich auch einige Längen ein.

Text © Markus Klingbeil
26.01.2015

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
(Hector and the Search for Happiness)

D/UK/CAN/SA 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch + deutsch, französisch. Länge: 120 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 19.09.2014 (US) 14.08.2014 (D). Budget: 15 Mio. USD Regie: Peter Chelsom. Drehbuch: Maria von Heland, Peter Chelsom, Tinker Lindsay Kamera: Kolja Brandt. Schnitt: Claus Wehlisch. Musik: Dan Mangan, Jesse Zubot. Darsteller: Simon Pegg, Rosamund Pike, Jean Reno, Veronica Ferres, Ming Zhao, Christopher Plummer, Stellan Skarsgård, Toni Collette.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih