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2010
Bilder © Warner Bros.
*** Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1
david yates


Professor Dumbledor ist tot. An Schule ist nicht mehr zu denken. Stattdessen müssen sich Harry Potter (Daniel Radcliffe) und seine beiden Freunde Hermine (Emma Watson) und Ron (Rupert Grint) alleine auf den beschwerlichen, gefährlichen Weg machen um Lord Voldemort (Ralph Fiennes) zur Stecke zu bringen.

Ein Buch aber zwei Filme. Für den siebten und letzten Roman aus J.K. Rowlings Harry-Potter-Reihe nimmt sich Hollywood viel Zeit mit der Geschichte um den mittlerweile zum jungen Erwachsenen gereiften Zauberschüler. Zwei Filme heißt aber auch zweimal Kasse machen, denn mit einem weltweiten Einspielerergebnis von über 5.4 Mrd. US-Dollar waren die bisherigen Filme äußerst profitabel. Wie ernst man die Marke Potter nimmt zeigt zudem die Entscheidung den ersten Teil des Finales doch nicht in 3D zu veröffentlichen. Für eine qualitativ einwandfreie Konvertierung des 2D-Materials habe nicht genug Zeit zur Verfügung gestanden hieß es. Verbessert hätte es den Eindruck ohnehin nicht, denn inhaltlich gibt der Film weitaus weniger her als die Vorgänger.

Das liegt vor allem daran, dass sich die Geschehnisse vornehmlich auf das Trio Harry, Hermine und Ron konzentrieren. Ihre Flucht vor den Schergen Voldemorts, dem Fürsten der Dunkelheit selbst und die Suche nach Mitteln das Böse zu besiegen. Anfangs tauchen zwar eine Unmenge an potentiell interessanten Charakteren auf, doch die kennt nur derjenige, der mit dem Potter-Universum bestens vertraut ist. Schnell ist dann auch Schluss mit lustig und das Trio kämpft sich weiter alleine durch die finstere Welt. Das spiegelt dann auch die Gesamtstimmung wieder, vermag dabei aber nicht eine fesselnde Spannung aufzubauen. Szenen mit hektischem Aktionismus wechseln sich mit recht langatmig inszenierten Passagen ab wie man es in den bisherigen Filmen der Reihe nicht erlebt hat. Auch wird an Erklärungen zur Mission von Harry gespart so dass der unwissende Zuschauer es schwer haben wird sich in die Geschichte emotional hineinziehen zu lassen.

Was die Potter-Filme bisher so unterhaltsam gemacht hat war die Vielfalt an Nebenfiguren, egal ob auf Voldemorts Seite oder Verbündete von Harry. Da konnte man dann in jeder Folge einen neuen Charakter beäugen und in Beziehung zum jungen Titelhelden setzen. Dieser Reiz fehlt jetzt (auch wenn mit Rhys Ifans als Xenophilius Lovegood ein nennenswerter Neuling dabei ist), altbekannte Figuren werden im Schnelldurchlauf abgehandelt. Das wäre jetzt die Chance gewesen für Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint um zu zeigen, dass sie schauspielerisch gewachsen sind doch diesen Nachweis bleiben sie schuldig. Jedenfalls reichen die Szenen mit etwas Zwietracht untereinander nicht aus um das Gegenteil zu beweisen. Auch die routinierte Inszenierung von Potter-Veteran David Yates (sein drittes Zauberschüler-Abenteuer) vermag es dabei nicht das Ruder herumzureißen und mehr Begeisterung für das Dargebotene zu entfachen. Die Hoffnung bleibt auf einen besseren zweiten Teil im Juli 2011.

Der erste Akt des Finales der Potter-Saga ist düster aber wenig packend, verzichtet weitgehend auf die illustre, faszinierende Schar an Nebenfiguren und darauf viel zu erklären. Wer sich in der Welt des Harry Potter nur schlecht oder gar nicht auskennt, der wird sich in diesem überlangen Film bald verloren fühlen.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 18.11.2010
© 2010 Warner Bros. Ent.
Harry Potter Publishing Rights © J.K.R.
Harry Potter characters, names and related indicia
are trademarks of and © Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1
(Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)

UK/USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 146 Min. Bildverhältnis: 1:2.35 Kinostart: 19.11.2010 (USA) 17.11.2010 (D). Budget: - Einspiel: - Regie: David Yates. Buchvorlage: J.K. Rowling. Screenplay: Steve Kloves. Kamera: Eduardo Serra. Schnitt: Mark Day. Musik: Alexandre Desplat. Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Rhys Ifans, Michael Gambon, Bill Nighy, Jason Isaacs, Peter Mullan, David Thewlis , Helena Bonham Carter, Timothy Spall, Alan Rickman, Robbie Coltrane

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih