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2001
Bilder © Warner Bros.
**** Harry Potter und der Stein der Weisen
chris columbus


Der elfjährige Waisenjunge Harry Potter wird eingeladen seine Fähigkeiten an der Zauberschule Hogwart zu entwickeln. Dort angekommen freundet er sich mit Hermione und Ron an, die ihn bei der abenteuerlichen Suche nach dem magischen Stein der Weisen unterstützen. Denn finstere Mächte wollen sich dieses in einer bewachten Kammer in Hogwart zu findenden Relikts bemächtigen.

Im November 2001 eroberte der erste Harry-Potter-Film die Kinos: "Harry Potter und der Stein der Weisen" lautete der Titel. Wenn im Film in einem der ersten Sätze der Bekanntheitsgrad des Namens Harry Potter besprochen wird, dann sind zu diesem Zeitpunkt schon insgesamt vier Romane aus dieser Jugendbuch-Reihe erschienen und haben der einst von Sozialhilfe lebenden, alleinerziehenden englischen Schriftstellerin J. K. Rowling Weltpopularität und Millionen Pfund eingebracht.

1997 wurde der erste der sieben Harry-Potter-Bände veröffentlicht. Im Juli 2009 erscheint "Harry Potter und der Halbblutprinz", Roman 6, als Filmversion in den Kinos weltweit. Da werden dann auch die Hauptdarsteller Daniel Radcliff, Emma Watson und Rupert Grint wieder dabei sein und viele andere britische Schauspieler, die dem Fan über den Verlauf vieler Jahre und mehrerer Filme ans Herz gewachsen sind.

JK Rowling hat sich nämlich bei dem Verkauf der Filmrecht an Warner Brothers ein Mitspracherecht vertraglich zusichern lassen. U.a. sollen Briten die Rollen spielen. Und auf dem europäischen Inselstaat herrscht wahrlich kein Mangel an hochkarätigen Künstlern. Ob Richard Harris, Maggie Smith, John Hurt oder John Cleese um nur einige zu nennen, die eine Rolle im Film spielen.

Den ersten großen Auftritt im Filmgeschäft hatte Potter-Darsteller Daniel Radcliff als 10jähriger in der Rolle des jungen David Copperfield an der Seite von Bob Hoskins, Maggie Smith und Ian McKellen in der gleichnamigen englischen TV-Produktion. Bevor ihn Chris Columbus im ersten Harry Potter-Film besetzte konnte man Radcliff auch noch an der Seite von Pierce Brosnan in "Der Schneider von Panama" sehen. Als Kinderstar wird er aber wohl sein Leben lang mit der Rolle des Harry Potter identifiziert werden.

Denn die Popularität dieser Romanfigur kennt anscheinend keine Grenzen. Allein für "Harry Potter und der Stein der Weisen" wurden weltweit über 60 Millionen Kinotickets verkauft (in Deutschland alleine 12.5 Millionen; wäre der Film früher und nicht erst im November 2001 gestartet, dann hätte er noch im Jahresranking den Bully-Herbig-Blockbuster "Der Schuh des Manitu" überflügelt). Mit 974 Millionen USD-Einspiel ist Teil 1 auch bis heute der finanziell einträglichste Beitrag der Reihe.

Das kommt nicht von ungefähr, war die Spannungs- und Erwartungshaltung der vielen Leser und vieler anderer von dem Hype erfassten Zuschauer enorm. Sie wurden dann auch nicht enttäuscht. Wer die Romanvorlagen nie gelesen hat bekommt die ersten Gehversuche des jungen Harry ungefiltert durch die eigene Fantasie opulent und tricktechnisch versiert vom US-Regisseur Chris Columbus vorgesetzt.

Komödienveteran Columbus (Mrs. Doubtfire, Kevin - Allein zu Haus) findet nämlich die richtige Mischung aus lustigen, spannenden und gruseligen Sequenzen, die allerdings für einen sechsjährigen Zuschauer (die FSK erteilte eine wohlwollende "ab 6 Jahren"-Freigabe!) an der einen oder anderen Stelle etwas zu schaurig sein könnte. Und viel Zeit nimmt er sich mit seinem Film - 2 ½ Stunden - um 335 Buchseiten auf der Leinwand mit Leben zu füllen und den Ideen Rowlings gerecht zu werden. Denn es gibt viel zu erzählen im Jahr Eins auf Hogwart.

Harry Potters verstorbene Eltern waren selbst in Hogwart um Hexerei und Zauberei zu lernen und als der elfte Geburtstag "gefeiert" wird ist es auch für Harry an der Zeit diese Internatsschule aufzusuchen. Dieses Angebot macht ihm jedenfalls der gutmütige und oft zu redeselige Rubeus Hagrid (Robbie Coltrane, From Hell) und der junge Bursche zögert nicht lange, sind Tante, Onkel und Cousin bei denen er im Babyalter abgegeben wurde, eine ziemlich fiese und wenig liebevolle Ersatzfamilie.

Schnell ist man in der Fantasiewelt von JK Rowling angekommen und die Kreaturen aus Jim Hensons Puppenshop und der Special Effects Schmiede IML tun ihr übriges um Trolle und allerhand andere kauzige Kreaturen zum Leben zu erwecken und die Erzählung zu bereichern. Interessant sind aber vornehmlich die vielen verschiedenen menschlichen Charaktere, die selbst in kleinen Nebenrollen hochkarätig besetzt sind. Die Gutmütigen und die Zwielichtigen sind dabei von Kinderaugen gut voneinander zu trennen was aber nicht heißt es gäbe keinen Spielraum für Überraschungen.

Mit den angeborenen Fähigkeiten richtig umzugehen und sie zu verbessern ist nur ein Punkt auf der Agenda der Schule. Fürs Leben fit machen, Freundschaften und das füreinander Einstehen in allen erdenklichen Situation sind weitere Bestandteile. Mit zwei anderen Neuankömmlingen freundet sich Harry auch schnell an, da sie vom sprechenden Hut (ja, der spricht wirklich!) im selben Haus untergebracht sind.

Da ist zum einen der Rotschopf Ron Weasly (Filmdebüt des 13jährigen Rupert Grint), dessen analytischer Verstand beim ersten Abenteuer von Nutzen sein wird. Und zum anderen Hermione Granger, gespielt von der 11jährigen Emma Watson (auch ihr Filmdebüt). Sie ist die fleißige Schülerin, die wegen ihre Oberlehrerhaftigkeit einen überschaubaren Freundeskreis hat.

Doch das gemeinsame Lernen schweißt das Trio im Verlauf der Erzählung immer mehr zusammen, weil jeder etwas zur ersten Mission beitragen kann. Diese Mission besteht darin, den Stein der Weisen vor dem zwielichtigen Professor Severus Snape (Alan Rickman, Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street) zu schützen, denn dieser Gegenstand vermag unter anderem dem Besitzer unendliches Leben zu schenken.

Regisseur Chris Columbus hat so seine Erfahrung mit Kindern, die einen Schatz suchen und einige Hindernisse überwinden müssen. 1985 schrieb er, basierend auf einer Idee von Steven Spielberg, das Drehbuch zu "Die Goonies". Und auch die heimliche Suche von Harry, Ron und Hermione hat dieses Flair aus Abenteuer, Detektivgeschichte und Indiana-Jones, wenn sie den Fallen auf dem Weg zum Ziel gegenüberstehen.

Das ist dann optisch wie inhaltlich unterhaltsam gestaltet, so dass das junge als auch das ältere Publikum mit dem Trio fiebert, wenn sich der finstere Lord Voldemort, ein sich in Regeneration befindlicher böser Zauberer, in den Weg stellt. Und der gibt sich nicht so leicht geschlagen.

Ein abwechslungsreiches Fantasymärchen mit tollen Jungdarstellern, ansprechender Optik und einer guten Mischung aus düsteren, heiteren und spannenden Momenten. Ein beeindruckender Start eines milliardenschweren Franchise-Unternehmens.
Text © Markus Klingbeil
VÖ: 28.06.2009

Harry Potter und der Stein der Weisen
(Harry Potter and the Sorcerer's Stone)

UK/USA 2001. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 147 Min. Bildverhältnis: 1:2.35 Kinostart: 16.11.2001 (USA) 22.11.2001 (D). Budget: 125 Mio. USD Einspiel: 317.6 Mio. USD (USA) 974.8 Mio. USD (weltweit) Regie: Chris Columbus. Buchvorlage: J.K. Rowling. Screenplay: Steve Kloves. Kamera: John Seale. Schnitt: Richard Francis-Bruce. Musik: John Williams. Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Alan Rickman, Richard Harris, Maggie Smith, Robbie Coltrane, Daniel Radcliffe, Ian Hart, Warwick Davis, John Hurt, Verne Troyer, John Cleese.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih