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1984
Bilder © Paramount
**** Footloose
herbert ross


In der konservativen Kleinstadt Burmont ticken die Uhren anders als in der Großstadt Chicago. Das muss auch Neuankömmling Ren McCormack (Kevin Bacon) lernen, dessen lockerer Jugendstil von allen Seiten ausgebremst wird. Als er ein Tanzevent für die älteren Schüler der High School organisieren will stößt er auf heftigen Widerstand der Stadtverwaltung.

Songs wie "Footloose" (Kenny Loggins), "Let's Hear it from the Boys" (Deniece Williams) oder "Holding out for a Hero" (Bonnie Tyler) hört man auch heute noch nach 25 Jahren immer wieder im Radio oder sie werden auf diversen 80er-Jahre-Parties gespielt. Es sind Klassiker, die den Test der Zeit erfolgreich bestanden haben. Sieht man sich den Film an, der in den 80ern zur Popularität der Songs beigetragen hat (und umgekehrt) dann fühlt man sich in eine völlig andere Welt zurückversetzt. Tanzen verboten, Bücherauswahl zensiert, Alkohol und Drogen verpönt ?

Das sind die Tatsachen mit denen sich ein Stadtjunge auseinandersetzen muss und dessen Widerstand ihn zum Rebell einer in ihren Freiheiten eingeschränkten Jugendkultur macht. Und ein Pfarrer wacht eisern über das Wohlergehen seiner Gemeinde, hat trotz seines Einflusses aber selbst Schwierigkeiten die eigene Tochter auf einem tugendhaften Pfad zu halten. Das Spießbürgertum regiert in Burmont und die lokale Jugend hat sich quasi kampflos ergeben, lässt nur gelegentlich mal die von den Erwachsenen verteufelte Rockmusik aus den Lautsprechern des Kassettenspielers dröhnen.

Musik ist Trumpf in dieser ansonsten nach etablierten Mustern erzählten Geschichte über junge Erwachsene, die Spaß an ihrem Leben haben wollen. Kevin Bacon spielt den Einzelgänger, der sich natürlich gleich in ein Mädel verliebt, auch noch die Pfarrerstochter (!), und sich mit deren derzeitigem Freund anlegen muss, weil der den Verlust der Freundin fürchtet. Bacon war bis dahin noch wenig bekannt, hatte allerdings Nebenrollen in Sean S. Cunninghams "Freitag der 13." (1980) und Barry Levinson "American Diner" (1982) an der Seite von Mickey Rourke. Der Durchbruch kam dann mit der Rolle des tänzerisch begabten Ren. Zuletzt konnte man ihn im Kinofilm "Frost/Nixon" sehen.

Überhaupt findet man eine Reihe bekannter Namen in der Besetzungsliste. Der mittlerweile verstorbene Chris Penn, Bruder von Star Sean Penn, liefert 19jährig als gerne die Fäuste benutzender Willard eine unterhaltsame Darbietung ab und lässt sich von Kevin Bacon in die Kunst des Tanzes einweihen. Penn machte kurz zuvor in Francis Ford Coppolas "Rumble Fish" auf sich aufmerksam. Seine Freundin im Film spielt die Jahre später mit "Sex & the City" weltbekannt gewordene Sarah Jessica Parker. Auch gerade mal 19 Jahre jung spielte sie zuvor schon die Hauptrolle in einer High-School-Serie und einem kaum bekannten Fantasydrama.

Die Hauptrolle neben Bacon spielt in "Footloose" aber Lori Singer, die auch in zwei Staffeln des TV-Ablegers vom Kinohit "Fame" auftrat. Das Tanzen übernimmt allerdings vorrangig Kevin Bacon bzw. in einer etwas übertriebenen Showsequenz mit artistischen Verrenkungen das Double des Schauspielers. Das schauspielerische Gegengewicht zum gut aufspielenden Bacon wird in der Besetzung von John Lithgow (Zeit der Zärtlichkeit) geliefert, der als strenger Pfarrer Autorität verkörpert, aber trotz seiner Überzeugungen kein Mensch mit betonhartem Starrsinn ist. Seine Figur bekommt auch durch das Zusammenspiel mit Diane Wiest (Bullets over Broadway) als treue Gattin ausreichend Entfaltungsraum damit auch dank der routinierten Regieführung von Veteran Herbert Ross (Funny Lady, Mach's noch einmal Sam, Magnolien aus Stahl) eine ausgewogene Geschichte zustande kommt.

Für den 1951 auf Hawaii geborenen Songschreiber Dean Pitchford war "Footloose" das erste Drehbuch welches er schrieb und auch verfilmt wurde. Die Idee dazu hatte er aufgrund eines Zeitungsartikels, der von der Aufhebung eines 80jährigen Tanzverbotes in einer Stadt in Oklahoma berichtete. Bekannt war er aber bereits durch seine Songtexte für Alan Parkers "Fame" (1980), die in den letzten Jahrzehnten immer und immer wieder in anderen Filmen auftauchten. Für den Titelsong gab es den Oscar für ihn und Komponist Michael Gore. Mit seinen "Footloose"-Songs hat er sich einen weiteren Platz in der 80er-Jahre-Pop-Historie gesichert.

Dafür gab's auch zwei Oscar-Nominierungen (gewonnen hat 1985 aber Stevie Wonder mit "I just called to say I love you" für "Die Frau in Rot"). Das Soundtrack-Album verdrängte nach Veröffentlichung in den USA sogar Michael Jacksons "Thriller" von Platz 1 der Charts und wurde weltweit über 17 Millionen Mal verkauft. Vermutlich wird man auch 2010 die eine oder andere akustische Erinnerung vorgeführt bekommen. Dann nämlich soll ein Remake von "Footloose" in die Kinos kommen. Das sollte eigentlich "This is it"-Regisseur Kenny Ortega inszenieren, doch der stieg aus dem Projekt wegen angeblicher Arbeitsüberlastung aus.

DVD (Paramount, PAL, Code 2, 103 min)

Außer dem Film in ordentlicher Bildqualität (anamorphes 1:78:1-Format, ein paar störende Fussel oder Staubkörnchen finden sich leider noch ein) gibt es keine Extras. Der Ton liegt in DD5.1 in englisch vor und wahlweise auch auf deutsch, französisch, italienisch und spanisch (die aber leider nur in DD2.0). Optionale Untertitel liegen auf deutsch und englisch und einer Vielzahl anderer Sprachen vor.

Klasse Songs, gute Darsteller und eine unterhaltsame Geschichte sorgen für kurzweiliges 80er-Jahre Feeling.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 14.11.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih