Die Verwandtschaft rückt an - in Gestalt zweier verwöhnter Bälger. Doch die junge Mrs.Green (Maggie Gyllenhaal) hat schon mit ihren eigenen drei Kindern genug zu tun und muss außerdem noch quasi im Alleingang den Bauernhof in Schuss halten, weil ihr Ehemann im Kriegseinsatz ist. Da taucht die merkwürdig ausschauende Nanny McPhee gerade zur rechten Zeit auf um den streitenden Kids einige Lektionen beizubringen.

Einen ersten erfolgreichen Kinoausflug hat die älter Dame mit der Knollennase, hervorstehenden Zähnen und Warzen im Gesicht schon hinter sich. Weltweit 14 Millionen Zuschauer wollten sich bei den fantastischen Erziehungsmethoden der Nanny McPhee unterhalten. Unter der Verkleidung steckt in dieser Fortsetzung wieder die britische Schauspielerin Emma Thompson, die sich wie auch 2005 von den Geschichten der Christianna Brand für ein abwechslungsreiches Drehbuch inspirieren lässt. Statt Kirk Jones ("Everybody's Fine") sitzt diesmal Susanna White auf dem Regiestuhl, die damit ihr Kinofilmdebüt gibt.

Diesmal geht es darum eine Horde Kinder zu bändigen, die sich zunächst überhaupt nicht leiden können, da ihre sozialen Hintergründe unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Geschwisterpaar Gray aus der Stadt kommt ziemlich hochnäsig daher, trägt schicke Kleidung, stellt hohe Ansprüche und möchte angesichts von ungewohntem Dreck und Gestank (Landluft!), der nun mal bei einem landwirtschaftlich genutzten Hof vorherrschen kann, am liebsten wieder das Weite suchen. Das geht allerdings nicht, denn während des Krieges ist man auf dem Lande vor dem Bombardement aus der Luft sicherer. Das sagen jedenfalls ihre Eltern.

So zieht der Film seine komischen Momente erst einmal aus dieser Konstellation des von den Green- und Gray-Kindern verursachten Chaos. Doch im netten Familienfilm muss es früher oder später zu Synergieeffekten unter den Kids kommen und zwar dann wenn Probleme auftauchen, die man nur gemeinsam lösen kann. Der Hof steht nämlich vor dem Verkauf, weil Mrs. Green pleite ist. Und dann verschwinden auch noch die verkaufsbereiten Ferkel, die zur Rettung des Heims beitragen sollten. Zu allem übel scheint auch noch Mr.Green (Ewan McGregor in einem Miniauftritt ohne Text) im Kriegseinsatz verschollen.

Bei so viel Unglück liegt es nun an den Kindern das Richtige zu tun und so scheint sich die magische Schule der unorthodoxen Pädagogin Nanny McPhee bald auszuzahlen. Der Verlauf der Geschichte ist also schon früh zu erahnen aber es sind dann Nebenfiguren wie der raffgierige Uncle Phil (Rhys Ifans), seine schrägen Gläubiger oder der in Militärdiensten stehende, gegenüber seinem Sohn sehr distanzierte Lord Gray (Ralph Fiennes), die zur Unterhaltung beitragen. Doch die Mission lautet: Viele Problemfelder entflechten und Familienbanden zu stärken. Das gelingt dem Film durch einige lustige Einfälle auch ganz gut bis auf den Schluss bei dem es etwas zu kuschelig wird.

Ein abwechslungsreicher, phantasievoller Film, der auch optisch schön gestaltet ist und mit seinen Inhalten die jungen Zuschauer in ihren Bann reißen wird.