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2014

Bilder © Warner Bros.
*** Edge of Tomorrow
doug liman


Ein degradierter Soldat muss im entscheidenden Kampf in Frankreich gegen eigentlich unbesiegbare Aliens kämpfen. Als er in eine Zeitschleife gerät und die selben Situationen immer und immer wieder erlebt versucht er dies zu seinem Vorteil zu nutzen.

Erst stirbt Hauptdarstellerin Emily Blunt, dann Hauptdarsteller Tom Cruise. Der neue Film von Doug Liman, Regisseur von Actionfilmen wie „Die Bourne Identität“ und „Mr. und Mrs. Smith“ könnte ein Kurzfilm sein aber keine Sorge, im Science-Fiction-Genre ist alles möglich, da muss man nicht einen bösen Traum heranziehen. Cruise (zuletzt im schwachen Sci-fi-Drama „Oblivion“ zu sehen) spielt den amerikanischen Major Bill Cage, der als PR-Mann dafür sorgt, dass immer neue Kräfte für den Kriegseinsatz gegen den intelligenten außerirdischen Feind rekrutiert werden. Als er nach London zitiert wird und General Brigham (Brendan Gleeson, Safe House) ihn an die Front schicken will wehrt er sich vergeblich. Cage hatte in seinem früheren Leben eine Werbeagentur, ist ein Schreibtischhengst. Warum man ihn, der keine Erfahrung im Kampfeinsatz hat, der nicht weiß wie man den schwerbewaffneten Kampfanzug in den man ihn kurzerhand steckt, bedient, überhaupt einsetzt ? Gefährdet man damit nicht eher seine eigenen Leute? Nicht plausibel aber so steht's im Drehbuch, eine Kröte also, die man schlucken muss um etwas Spaß am Film zu haben. Beim ersten Einsatz stirbt also Cage gleich, wacht aber sofort einen Tag vorher (!) wieder auf. Er ist am Leben und jedes mal, wenn er stirbt, beginnt der aussichtslose Kampf am Strand der Normandie von neuem.

Limans Film wirkt hier anfangs wie eine Mischung aus „Der Soldat James Ryan“ und „ … und täglich grüßt das Murmeltier“ (oder auch „Source Code“ oder „12:01“). Wie einst Bill Murray lernt auch Tom Cruise bei jeder sich wiederholenden Episode mehr dazu (so füllt man Geschichte auf) und kämpft sich wie bei einem schwierigen Level im Computerspiel immer weiter durch. An seiner Seite Emily Blunt (Lachsfischen im Jemen) als Kriegsheldin Rita Vrataski, die zwar versteht was mit ihm passiert, durch die Zeitschleife aber immer wieder aufs neue ein Bündnis mit ihm schließen muss. Ziel ist es die Hauptquelle der Alieninvasion, das Omega-Wesen, aufzuspüren und zu vernichten. Dazu ist es wichtig, dass Cage seine Fähigkeit den „Reset-Button“ zu „drücken“ nicht verliert. An lauter Action und ansprechenden Computereffekten wird dabei nicht gespart, ist klar wenn 175 Mio. US-Dollar verbraten wurden, insbesondere bei diesen arg hektischen Szenen, wenn metallische, flinke Aliens mit ihren Tentakeln durch Erde, Gebäude und Menschen pflügen. Für eine gute Charakterisierung der beiden Hauptfiguren (die Nebenfiguren haben kaum etwas zu tun) bleibt da kein Raum. Und mit Logikfehlern sollte man sich bei dieser Art Film am besten erst gar nicht befassen, schließlich geht es hier vornehmlich um die Betäubung der Sinne als um intelligentes Kino. Den 3D-Aufpreis kann man sich schenken. Der Extra-Obolus ist besser bei „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ angelegt.

Trotz ausgelutschtem „Murmeltiertag“-Schema bietet diese Actionversion noch ordentliche Unterhaltung. Insbesondere Emily Blunt macht als toughe Fighterin eine gute Figur.

Text © Markus Klingbeil
26.05.2014

Edge of Tomorrow

USA 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 113 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 06.06.2014 (USA) 29.05.2014 (D). Budget: 175 Mio. USD Einspiel: n/a Regie: Doug Liman. Screenplay: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth. Romanvorlage: Hiroshi Sakurazaka ("All You Need Is Kill"). Kamera: Dion Beebe. Schnitt: James Herbert. Musik: Christophe Beck. Darsteller: Tom Cruise, Emily Blunt, Brendan Gleeson, Bill Paxton, Noah Taylor, Jonas Armstrong, Tony Way, Kick Gurry, Franz Drameh, Dragomir Mrsic, Charlotte Riley.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih