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2007
Bilder © Warner Bros.
**** Die Gebrüder Weihnachtsmann
david dobkin

Der Bruder des Weihnachtsmannes, Fred Claus (Vince Vaughn), ist das schwarze Schaf der Familie, das sich konsequent dem Weihnachtstreiben verweigert. Als er jedoch in Geldschwierigkeiten gerät muss Bruder Nick (Paul Giamatti) helfen. Unter einer Bedingung: Fred muss dieses Jahr mithelfen die Geschenke rechtzeitig unters Volk zu bringen. Und dazu muss er an den Nordpol, der Basisstation des Weihnachtsunternehmens.

Nach ‚Clay Pigeons' (1998) und ‚Wedding Crashers' (2005) nimmt sich das Erfolgsteam Vince Vaughn/David Dobkin in ihrer dritten Zusammenarbeit eine Weihnachtsgeschichte vor. Allerdings nicht wirklich im traditionellen Sinne, auch wenn viele vertraute Elemente wie Rentiere mit ihren Schlitten, Elfen, Geschenke und vor allem viele Geschenkwünsche vorhanden sind. Doch die Story von Jessie Nelson (Von Frau zu Frau) wirft noch einen Blick hinter die Fassade und die zeigt das auch der Weihnachtsmann nur ein Rädchen im Getriebe ist und unter Druck steht. Und das ist wiederum neu und äußerst amüsant, insbesondere wenn Rationalisierungsexperte Clyde Northcut (ein charmant-hinterhältiger Kevin Spacey mit Kindheitstrauma) nur darauf lauert, dass unser übergewichtiger Nikolaus einen Fehler zu viel macht und damit Grund gibt, den Laden am Nordpol dicht zu machen. Im übrigen steht die Zahnfee auch auf dem Prüfstand.

Dass ausgerechnet der eigennützige, in den-Tag-lebende Fred für seinen Bruder etwas tun soll sorgt für viele katastrophale Ereignisse, die neben komplettem Stillstand in der Spielzeugproduktion für das Salz in der Suppe sorgen und den Film damit recht kurzweilig machen. Zwar ist die frohe Botschaft zum Ende fest eingeplant und ein Zynismus wie beim geschätzten ‚Bad Santa' (2003) kommt hier nicht auf, das Zusammenspiel der ungleichen Brüder Vince Vaughn und Paul Giamatti funktioniert aber prächtig. Und wir lernen das es für die Stabilität des Geschenkegleichgewichts immer eine gewisse Anzahl an unartigen Kindern geben muss - sonst kommen die fleißigen im Akkord arbeitenden Elfen mit der Produktion der verschiedenen Geschenke gar nicht nach.

Wer Gefühl im Weihnachtsfilm sucht, der kommt natürlich auch nicht zu kurz, denn neben der Zusammenführung der Familie Weihnachtsmann, darf sich Fred auch mit Freundin Wanda (Rachel Weisz in einer kleinen Nebenrolle) aussöhnen und ein kleiner Elf findet Anerkennung bei seiner Traumfrau. Der Film ist damit zwar märchenhaft verwurzelt, doch auch Popkultur-Gags finden ihren Weg ins Script. Bestes Beispiel dafür ist die Selbsthilfegruppe von Brüdern Prominenter - da geben sich dann Frank Stallone, Roger Clinton und Stephen Baldwin in Cameos ihrem Kummer hin. Das spielfreudige Ensemble runden Kathy Bates und Trevor Peacock ab, als Mama und Papa der Weihnachtsbrüder. Man ärgert sich, man kabbelt sich, aber am Ende ist man doch eine große Familie, die zusammenhält. Und dass ohne allzu großen Kitsch.

‚Die Gebrüder Weihnachtsmann' zählt sicher zu den besseren Weihnachtsfilmen dieser Saison. Ein unterhaltsames, kurzweiliges Weihnachtsmärchen mit netten Gags und spielfreudigem Ensemble.


Text © Markus Klingbeil
26.11.2007

Die Gebrüder Weihnachtsmann

(Fred Claus)

USA 2007. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 116 min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: 09.11.07 (US) 29.11.07 (D). Budget: n/a . Einspiel: n/a. Regie: David Dobkin. Buch: Jessie Nelson, Dan Fogelman. Screenplay: Dan Fogelman Kamera: Remi Adefarasin. Schnitt: Mark Livolsi. Musik: n/a. Darsteller:Vince Vaughn, Paul Giamatti, John Michael Higgins, Miranda Richardson, Rachel Weisz, Kathy Bates, Trevor Peacock, Ludacris, Elizabeth Banks, Kevin Spacey
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih