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2004
Bilder © KDMedia Filmverleih
** The Doll Master
jeong yong-ki


Eine Gruppe an Kunst interessierter Menschen wird eingeladen um an einem Projekt zur Herstellung von Puppen mitzuwirken. In einem abseits gelegenem Kirchenhaus (kein Handy-Netz !), das wie ein Puppenmuseum ausgestattet ist, werden die Gäste von einem seriös auftretenden Mann und einer im Rollstuhl sitzenden, wortkargen Frau empfangen. Was die Neuankömmlinge nicht wissen ist, dass sie nicht zufällig hier zusammentreffen und dass eine Puppe nicht immer nur ein lebloser Gegenstand ist, den man ohne Konsequenzen bei Nichtgefallen einfach so in die Ecke pfeffern kann.

Mit ‚The Doll Master' erschien 2004 ein Fantasy-Horror-Streifen in Korea, der sich wie viele andere Filme vorher - nicht nur asiatische - mit unzufriedenen, rachelüsternen Geistern beschäftigt. Regie-Neuling Jeong Yong-ki arbeitet dabei in seinem eigens verfassten Script mit der Legende, dass Objekte, die man jahrelang hegt und pflegt und mit denen man emotional verbunden ist, ein Eigenleben entwickeln. In diesem Fall wird das Seelenerwachen auf Puppen projiziert.

Das klingt von vornherein schon weit hergeholt und leider versteht es Jeong auch nicht in der ersten Hälfte einen Spannungsaufbau zu initiieren, sondern er langweilt durch eine zu lange Einführung in die Puppen-Thematik und gibt dem Zuschauer keine adäquaten Schockmomente um bei Laune gehalten zu werden. Selbst die ersten Todesszenen werden sehr zurückgenommen präsentiert, da die Szenen schnell geschnitten und nur kurze Momente beim Vollzug der Tat erkennbar sind. Mit Gore-Effekten wird erst einmal gegeizt. Dafür später aber umso mehr. Auch die Hauptdarsteller, allesamt nicht aus der 1.Liga der koreanischen Schauspieler, vermögen es nicht durch ihr Spiel zu fesseln.

Wenn dann schon nach 60 Minuten (!) das Komplott aufgedeckt ist wird in den verbleibenden 32 Minuten krampfhaft versucht die angeschafften Blutkonserven doch noch auszukippen und nur mäßig überzeugende CGI-Effekte (180 Grad-Dreher des Kopfes) eingebracht. Leider kommt dieser Versuch einer Spannungsinszenierung mittels Gewittereffekten und einer gehetzt wirkenden Protagonistin, die um ihr von Puppen bedrohtes Leben rennt, viel zu spät, denn längst hat man das Interesse an diesem Hokuspokus verloren. Da wundert es dann auch nicht mehr, dass man nicht erfährt, wie dass denn nun genau passiert, dieser Geist-in-Puppe Vorgang. Und dann bleibt noch die unbeantwortete Frage, wie der Puppengeist sich einer menschlichen Person bemächtigen kann.

Weil die Charaktere zu flach gezeichnet sind und mit keinem oder uninteressantem Background ausgestattet wurden, empfindet man auch keine besondere Sympathie für die Personen und leidet demzufolge auch nicht mit. Da wurde das Konzept einer in einem (furchteinflössenden) Haus festgehaltenen Menschengruppe schon mehrfach spannender und interessanter gestaltet. Gegen Ende kommt denn auch einer der handelnden Personen zu der Erkenntnis, dass man ‚die Puppe besser doch nicht mitgenommen' hätte. Richtig, denn da wäre auch dem Zuschauer was erspart geblieben .

DVD (KDMedia, Code 3, NTSC):

Die DVD wird im anamorphen Bildformat (1.85:1) präsentiert. Leider wurde keine saubere Filmvorlage verwendet, so dass sich den ganzen Film hindurch immer wieder Abnutzungsspuren bemerkbar machen. Die englischen Untertitel sind (sofern vorhanden) gut lesbar. Ausnahme: Creditsequenz am Anfang und es fehlen UT komplett bei den letzten Sätzen im Film (!). Auch beim koreanischen Ton, der in DTS und DD5.1 vorliegt hätte man angesichts der Thematik im Film mehr akustische hervorragende Schocks erwartet. Diese Hoffnung erfüllt sich aber nicht.
Dafür gibt's mehr Extras als man sich je ansehen wird, wie z.B. ein 46minütges Making of, diverse Interviews (u.a. mit den für die Kreation der Puppen verantwortlichen Personen), Premierenbilder und den Trailer. Außerdem gibt's mit dem Audiokommentar noch was auf die Ohren. Die Extras sind alle ohne englische Untertitel. Das verpackungstechnisch ansprechende Digipack etnhält 2 DVDs und 2 Postkarten mit Filmmotiven.

‚The Doll Master' ist ein unspektakulärer, ja großteils sogar langweiliger Ausflug ins Fantasy-Horror-Genre um mordende Puppen. Weder Story noch das Spiel der Darsteller oder die optische Komponente überzeugen, so dass dieser Film schnell vergessen sein wird.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 27.07.2007

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih