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2011
Bilder © DSMEdia
** The Beast
hwang yu sik


Ein südkoreanischer Soldat steht kurz vor dem Abflug zum nächsten Einsatz in Afghanistan, da erfährt er von der Entführung der Schwester. 48 Stunden bleiben ihm um seine familiären Angelegenheiten zu klären bevor ihm sein Boss die Militärpolizei auf den Hals hetzen wird.

Die koreanischen Gangsterfilme, die über Festivals zu uns dringen, in Foren diskutiert und manchmal sogar auf dem deutschen DVD-Markt veröffentlicht werden sind die mit den Stars der Halbinsel. Filme, die uns vor allem auch visuell verwöhnen. Im Regiedebüt von Hwang Yu Sik gibt es das alles nicht. Kostensparend mit Digitalkamera gefilmt und mit TV-Gesichtern besetzt erzählt „The Beast“ von einem jungen Soldaten, der ins Milieu der Internetseitenpornographie vordringt um seine Schwester aus den Fängen übler Individuen zu befreien. Da die Polizei nichts unternehmen will macht sich Tae Hoon (Jung Suk Won) zusammen mit zwei Freunden seiner Schwester auf die Suche. Se Yeon (Jeon Se Hong, Missing) fühlt sich schuldig an der Sache, weil sie der Schwester Tae Hoons den Modelauftrag vermittelt hat, der sich als etwas anderes entpuppt hat als ursprünglich angepriesen. Von wegen Autos anpreisen. Praktisch, dass der dritte im Bunde des Rettungstrupps ein Computerwizard mit Hackerfähigkeiten ist, der hilft die Internetdienstleister ausfindig zu machen, die den Server für die Datenübermittlung des Pornochats bereitstellen. So arbeitet sich unser wortkarger wütender Soldat wie in einem Computerspiel von Level zu Level und demonstriert seine kämpferischen Fähigkeiten, die er in der Armee gelernt hat und auch gegen mehrere Gegner gleichzeitig anbringen kann.

Man merkt dem Regisseur an, dass er sich bei der Inszenierung dieser wenig originellen Story an populären Vorbilder wie „The Man from Nowhere“, „The Bourne Ultimatum“ oder „96 Hours“ orientiert. Schnell & hart ist sein Motto. Mit seinem Hauptdarsteller hat er auch einen Mann zur Verfügung, der als Ein-Mann-Armee seine Qualitäten hat. Die Actionszenen zwischen ihm und seinen Kontrahenten, die auf heftigen Körperkontakt setzen sind gut geschnitten, temporeich und stellenweise sehr packend inszeniert. Da spürt man bei jedem Schlag, dass den Darstellern blaue Flecken als temporäre Andenken bleiben. Auch werden die Schauplätze der Fights schön variiert, mal Internetcafe, mal Abbruchhäuser oder auch im Gang eines Bürogebäudes. Tae Hoo muss sich also bis zum Obergangster im wahrsten Sinne des Wortes durchschlagen, was dann zum bereits in der Anfangssequenz angedeuteten Finale wird. Inhaltlich und dramaturgisch lässt der Film allerdings viele Wünsche offen, von Logiklöchern mal ganz zu schweigen. Man merkt den Darstellern oft an, dass sie wohl für den kleinen Bildschirm taugen aber hier überfordert sind. So wirkt der Fortgang der Handlung oft zäh und auch die raue Optik, die trotz Cinemascope-Format kein Kinofeeling aufkommen lässt, steht im krassen Gegensatz zum gestylten koreanischen Mainstreamkino. Dass „The Beast“ im Heimatland eine Altersfreigabe ab 18 Jahren bekommen hat liegt an der Gewalt und nicht am Sex. Auch wenn der Film im Pornomilieu spielt schienen die Macher des Films peinlichst darauf bedacht gewesen zu sein keine nackten Brüste zu zeigen.

DVD (DSMEdia, NTSC, Codefrei, 89 min)

Die koreanische Import-DVD liefert den Film in einem Bildformat von 2.35:1 (anamorph) und dem Ton in DD 5.1 in koreanischer Sprache. Optionale Untertitel sind auf englisch zuschaltbar. Dem Bild sieht man seine digitalen Low-Budget-Wurzeln an, insbesondere bei hellem Hintergrund. Der Ton ist passabel. Als einziges Extramaterial liegt der Trailer im 1.33:1-Format vor.

Wer keine schicken Bilder mehr sehen will und ein Fan von düsteren Low-Budget-Gangsterfilmen ist kann sich mal an diesem Werk aus Südkorea versuchen. Die Action ist gut, der Rest fällt leider stark ab.


Text © Markus Klingbeil
12.08.2012

The Beast

Südkorea 2011. Farbe. Originalsprache: Koreanisch. Länge: 89 Min. (NTSC) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: n/a. Budget: n/a USD. Einspiel: n/a Regie: Hwang Yu Sik. Screenplay: n/a. Kamera: n/a Schnitt: n/a Musik: n/a Darsteller: Jung Suk Won, Jeon Se Hong

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih