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2012

Bilder © Media Asia
**** Drug War
johnnie to


Das Labor eines Drogenhändlers fliegt in die Luft, er selbst überlebt und wird festgenommen. Um der Todesstrafe zu entkommen erklärt er sich bereit seine Geschäftspartner zu verraten.

Johnnie To ist einer der großen Macher des Hong-Kong-Kinos. Zwar kommt er in deutschen Kinos so gut wie nicht mehr vor (The Mission ist lange her), gelegentlich werden seine Filme bei uns aber noch auf DVD/Blu-ray veröffentlicht. Anhänger Tos sind es daher gewohnt selbst zu importieren. Im Heimatland läuft derzeitig seine 55. Regiearbeit (Blind Detective), sein 54. Film – Drug War – hatte letztes Jahr beim Filmfest in Rom Weltpremiere. In seiner auf dem chinesischen Festland spielenden Geschichte geht es dabei um einen Undercovercop des Drogendezernats (Sun Honglei, Heimweg), der einen Drogendealer (Louis Koo, Overheard) benutzt um Uncle Bill, eine berühmt-berüchtigte Größe im internationalen Drogenhandel festzunehmen. Der Cop hat dabei ein eingespieltes Team an seiner Seite, das mit allen zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln die Ermittlungsarbeit vorantreibt. Denn dass ist es was den Zuschauer hier erwartet. Wanzen unterbringen, abhören, Verdächtige verfolgen, abwarten und erst dann gezielt zugreifen, wenn es Sinn macht. Im Schlepptau dabei der Gangster, der an seinem Leben hängt aber Informationen nur häppchenweise herausgibt, wenn es ihm nützt bzw. der Druck auf ihn zu groß wird. Da dauert es schon eine Stunde bis zum ersten Male große Aufregung durch eine längere Schießerei zwischen einer Sondereineinheit der Polizei und taubstummen (!) Drogenköchen hervorgerufen wird. Die erste kleine Belohnung für all diejenigen, die geduldig die bisherigen Teilstrecken zum Ziel mitgemacht haben.

Vor allem liegt es an Sun Honglei, der als engagierter, erfahrener Gesetzeshüter auch ohne irre Ticks aber mit Wandlungsfähigkeit überzeugt und sich mit seinem Gefangenen ein interessantes Katz- und Maus-Spiel liefert. Fast wird man schon eingelullt davon wie gut die Polizeiarbeit funktioniert bis eben der erste große Knall kommt. To hält die Spannung indem er nach und nach kleine Überraschungen einbaut und einige neue Mitspieler (u.a. Lam Suet) an diesem Deal teilhaben lässt, damit die Variablen für den Ausgang des Films erhöht. Gangster müssen nicht hirnlosige Grobiane mit einem nervösen Zeigefinger sein, die schnell in Panik geraten. Wie eigentlich immer bei einer Produktion von Tos Firma Milkyway Image ist auch „Drug War“ visuell ansprechend inszeniert. Kein Wunder steht doch Cheng Siu-keung hinter der Kamera, der schon den Stil Dutzender von Tos Produktionen prägte. Und auch die letzten 15-20 Minuten von „Drug War“ zeigen wieder einmal gutes Schnittverhalten & Bildsprache und dass To ein Meister darin ist packende Duelle zu inszenieren bei denen die Teilnehmer- und Kugelzahl sprunghaft ansteigt. Es ist ja schon ein paar Jahre her, dass sich To in einem Film ganz dem Kriminalgenre widmete (Vengeance, 2009). Zwischendurch dreht er ja gerne auch mal mehr oder weniger gute Komödien und Dramen.

DVD (Code 3, NTSC, 106 min)

Die Import-DVD (1 Disc) aus Hong Kong. Mit Papphülle.
Bild: 2.35:1 (16x9), ok, könnte aber etwas schärfer sein.
Untertitel: Englisch, chinesisch (optional).
Ton: Mandarin DD 5.1; gut (ausserdem Kantonesisch DD 5.1, DTS)
Extras: Kapitelwahl, Trailer (2.35:1; 16x9); Making of (3:31min; ohne englische Untertitel).

„Drug War“ gehört zwar nicht zu den besten von Johnnie-Tos-Kriminalthrillern ist aber gut besetzte, unterhaltsame Genreware mit einer überraschenden Schlusspointe.

Text © Markus Klingbeil
30.07.2013

Drug War
(Du zhan)

China/Hong Kong 2012. Farbe. Originalsprache: Mandarin/Kantonesisch. Länge: 106 Min. (NTSC) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 04.04.2013 (China). Budget: n/a Regie: Johnnie To. Drehbuch: Ryker Chan, Wai Ka-Fai, Yau Nai-Hoi, Xi Yu. Kamera: Cheng Siu-keung. Schnitt: Allen Leung, David M. Richardson. Musik: Mowg. Darsteller: Sun Honglei, Louis Koo, Huang Yi, Wallace Chung, Guo Tao, Li Jing, Gao Yunxiang, Li Guangjie, Cheng Taishen, Zi Yi, Gan Tingting, Xiao Cong, Wang Siya, Lam Suet.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih