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2007
Bilder © Walt Disney Studios
** Daddy ohne Plan
andy fickman


Joe Kingman (Dwayne 'The Rock' Johnson) hat zwei Obsessionen: American Football und Elvis Presley. Als Quarterback der Boston Rebels ist er nicht nur sportlich Top sondern auch Publikumsliebling, Womanizer und Medienstar. Als eines Tages ein 8jähriges Mädchen (Madison Pettis) vor der Tür steht und sich als Joes Tochter vorstellt wird dessen geordnetes Leben gehörig durchgewirbelt. Argwöhnisch betrachtet von Joes ehrgeiziger Managerin (Kyra Sedgwick).

Haben wir das nicht schon zig-male erlebt ? Ein Machomann oder das männliche Geschlecht an sich wird plötzlich und ungewollt mit der Verantwortung eines oder mehrerer Kinder betraut. Das passierte Adam Sandler (Big Daddy, 1999), Tom Selleck (Drei Männer und ein Baby, 1987) oder den Herren Schwarzenegger (Kindergarten Cop, 1990) und Diesel (Der Babynator, 2005). Männer und Verantwortung, das kann und darf (zunächst) nicht gut gehen, denn lustig muss es ja sein. Regisseur Andy Fickman hat sich in seinen früheren Filmen schon mit dem Genre der Komödie beschäftigt; Filmtitel, die allerdings nur wenigen bekannt sein werden (Reefer Madness, She's the man). Mit ‚The Game Plan' (so der US-Titel) scheint er aber den Nerv des amerikanischen Publikums getroffen zu haben konnte man den Film sechs Wochen in den Top 5 der US-Charts finden bei einem Gesamteinspielergebnis von 90 Millionen US-Dollar. Gut ist er deswegen nicht. Eher langweilig und überraschungsarm.

Mit dem ehemaligen WWF-Champion The Rock (Welcome to the Jungle, 2003) erlebt man einen sympathischen Protagonisten in der Hauptrolle, dem man gerne seinen Elvis-Spleen nachsieht. Poster und ähnliche Memorabilien vom ‚King' schmücken da die teure Luxus-Designerwohnung, nur übertroffen von Joes Sport-Pokalen und Eigenporträts - gerne auch mal in Übergröße. Quasi mit dem Holzhammer wird dem Zuschauer bei jeder Gelegenheit die selbstverliebte Art des Football-Stars eingetrichtert um auch jedem den Unterschied zum unheilverheißenden neuen Lifestyle - induziert durch das clevere Mädchen - glasklar erscheinen zu lassen. Was kommt sind die üblichen Daddy-Fehler und häusliche Krisen durch kleine Machtspielchen zwischen Vater und Tochter, eine Sport-Karriere und Werbevertäge, die die ehrgeizige Managerin (Kyra Sedgwick, TV's The Closer) durch den eigenwilligen ‚Sproß' gefährdet sieht und und und. Sorgfältig arbeitet der Regisseur die Checkliste der Zutaten für eine harmlose Familienkomödie ab, lässt unseren Sporthelden fast ohne Unterbrechung lächeln und seine makellos-blanken Beißerchen präsentieren.

Ach ja, und weinen dürfen auch die härtesten Männer - und sei es beim Anblick graziler Ballerinas. Aber den Witz scheint man vergessen zu haben. Ein überquellendes Schaumbad, ein Ausflug ins Kinderparadies, Ballettstunden. Die drei Drehbuchautoren bemühen sich redlich Situationen zu schaffen, die die Lachmuskeln anregen sollen. So wird auch extra eine Frauenrolle aus dem Hut gezaubert (Roselyn Sanchez, bekannt aus ‚Rush Hour 2'), die als Ballettlehrerin und Stichwortgeberin den muskelbepackten Hünen ins Schwitzen bringen und in ein Baum-Kostüm zwängen darf. Auch das übersteht man und erwartet die erlösende Antwort auf die anfangs gestellte Frage des Mädchens an den frischgebackenen Vater, was denn das Beste sei, was ihm im Leben bisher passierte. Die Antwort, die ‚The Rock' gibt, bevor er ins ausverkaufte Stadion marschiert und mit ausgekugelter Schulter seiner Mannschaft beisteht, ist so glasklar wie ein frischgeputztes Fenster. Und ist diese emotional herausragende Frage erst einmal beantwortet kann man sich sicher sein, dass das Ende des Films nicht fern ist. Im Film ist Joes Motto niemals ‚Nein' zu sagen. Dieses Motto hätte sich Dwayne Johnson bei Vertragsunterschrift nicht zu eigen machen sollen. Kommerziell gesehen ist der Film aber Johnsons erfolgreichster Film in den USA seit ‚The Scorpion King' (2002).

‚Daddy ohne Plan' ist ein lupenreines als Familienunterhaltung konzipiertes Produkt aus dem Hause Disney. Brav, vorhersehbar und witzlos wie die ganze Geschichte agieren auch die Darsteller. Wer damals den ‚Babynator' schon belanglos fand, der sollte um diesen Streifen einen großen Bogen machen.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 21.02.08

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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