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1998
Bilder © Filmverleih
**** Blade
stephen norrington


Comicverfilmungen kommen wohl nie außer Mode. Nach Superman, Batman, Tank Girl, Barb Wire oder auch Men in Black kommt zum Ende des Jahres Blade in unsere Kinos. Blade, muskulös verkörpert von Demolition Man Wesley Snipes, verbindet mit Batman die gleiche Obsession nach Rache. Mit feinstem High-Tech-Equipment, Samurai-Schwert und coolem Outfit begibt er sich nächtens auf die Jagd nach dem Bösen. Hat Batman seine Eltern bei einem Raubüberfall verloren und irrt seitdem als Rächer der Unterdrückten durch Gotham City, so hat sich Blade dem Kampf gegen die Vampirherrschaft (sie sitzen selbst im Stadtrat, haben Verbündete bei der Polizei usw.) verschrieben, da seine Mutter von einem Blutsauger getötet wurde. Blade selbst war noch nicht geboren und darin liegt auch die Ursache für seine enormen übernatürlichen Fähigkeiten. Allerdings hat auch er den unstillbaren Durst nach Blut geerbt, den er aber bisher dank seines Helfers und Waffenmeisters Whistler (Country-Barde Kris Kristofferson) und eines Knoblauch Serums, das er sich täglich injizieren muß, im Griff hat. Tageslicht stört ihn zudem nicht.

Halb Vampir, halb Mensch zieht Blade also durch die Strassen um Vampire aufzuspüren und sie zu atomisieren. Einen Eindruck von dieser Aufräumarbeit erhält man gleich in der rasant geschnittenen Eingangssequenz: Ein junger Mann (Kenneth Johnson, The Shield) wird von einer jungen Frau (Traci Lords) in den Kühlraum einer Schlachterei abgeschleppt. Diese Halle entpuppt sich aber als Raum für eine Mega-Event-Party, bei der lauter junge Menschen bei harten Techno-Beats im Stroboskop- Geflackere durcheinander springen. Der junge Mann ist zunächst begeistert bis plötzlich aus der Sprinkleranlage literweise Blut über den ganzen Raum verteilt wird und sich die vermeindlich fröhlichen Tänzer als Vampire mit scharfen Eckzähnen herausstellen, die nach einer Mahlzeit lechzen. Doch Blade, im standesgemäßen Outfit (schwarze Lederklamotten, schwarze Sonnenbrille, scharf geschnittener Haarschnitt) entschärft die Situation, demonstriert seine Martial-Arts-Fähigkeiten und die Handhabung seiner Waffen, so daß zahlreiche Vampire Kopf und ander Körperteile verlieren. Von diesem Szenario und furios choreographierten Jackie-Chan-look-alike- Actionszenen wird man im Verlaufe des Films noch mehr sehen.

Als diabolischer, machthungriger, aufmüpfiger Jung-Vampir glänzt Stephen Dorff (City of Industry), der als Deacon Frost den "Blood God" durch ein bizarres Ritual, das in der Vampir-Bibel (ja, auch die Vampire halten ihre "Stammesgeschichte" fest!) festgelegt ist, zum Leben erwecken will. Dabei ist Blade als Blutspender vorgesehen, da dieser aufgrund seiner DNA-Struktur die Fähigkeit hat dauerhaft bei Tageslicht herumzulaufen, was natürlich für einen Vampir, der die Menschheit unterjochen will, eminent wichtig ist. Damit das ganze aber nicht nur eine Two-Men-Show ist, darf der obligatorische starke-Frauen-Charakter selbstverständlich nicht fehlen. In diesem Fall ist's eine Ärztin (N'Bushe Wright), die von einem vermeintlich toten Vampir gebissen wurde und nun verzweifelt und mit Blades Hilfe gegen eine Umwandlung in einen Vampir kämpft. Blade ist ein cool gestylter, in Videoclip-Manier gedrehter Vampir-Thriller, bei dem dunkle und grell-weiße Räume dominieren. Es wird lustvoll in Hälse gebissen, das Blut fließt in Strömen und die Darsteller treten was das Zeug hält. Auch Schwert-Kampf-Fans werden, wie wir es von Highlander gewohnt sind, beim Finish Gut gegen Böse auf ihre Kosten kommen.

Neben Snipes, der auch als Produzent fungierte, und seine Rolle als wortkarger, ehrenhafter (er widersteht dem Angebot Frosts bei seiner Organisation mitzumachen) Vampirkiller souverän abspult, spielt u.a. "Uns Udo" Kier, der als Vorsitzender des Vampir-Rates stolz darauf ist "a born vampire" zu sein, anders als sein Widersacher Deacon Frost. Kier spricht im Original ein saumässig schlechtes "th", daß man sich vor Lachen kaum halten kann. Wie wohl die meisten Deutschen in Hollywood wird auch Kier nicht bis zum Abspann durchhalten, darf aber zum Trost einmal einen Sonnenaufgang "genießen". Wo man bei Blade offensichtlich gespart hat sind die Special-Effects. Hier glaubt man sich plötzlich in ein Video-3D-Adventure-Spiel versetzt, was dann aber doch nicht so paßt. Plus Blade: cooles Outfit, coole Sprüche, coole Fights, genial-diabolischer Stephen Dorff, Udo Kier. Minus Blade: flache Story, zweitklassige Special-Effects, Kris Kristofferson. Notiz: Am Startwochende in den USA spielte Blade gleich $17 Mio. ein!

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 01.11.1998

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih