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2010
Bilder © Vicol Entertainment
*** Black Ransom
keung kwok-man


Ein Ex-Cop entführt die von der Justiz nicht bestraften Gangsterbosse, erpresst Lösegeld und tötet die bösen Buben anschließend. Ein erfahrener, in die zweite Reihe zurückgetretener Cop muss noch einmal sein ganzes Können in die Waagschale werfen um den Fall zu lösen, da sein erfolgsgieriger jüngerer Kollege schwächelt.

Vom Hauptberuf ist Keung Kwok-Man eigentlich Kameramann (Protégé, One Night in Mongkok) und er arbeitete bereits des öfteren für und mit Produzent/Autor/Regisseur Wong Jing zusammen. Der gibt Keung jetzt mit "Black Ransom" zum zweiten Mal die Gelegenheit Regie zu führen. Das Drehbuch liefert Wong gleich selbst. Richtig gut ist das zwar nicht aber Keung macht daraus mit Hilfe seines Stars Simon Yam (Ip Man, Exiled) ein passables Gangsterdrama das auch die eine oder andere ansprechende Actionszene beinhaltet. Leider sind die aber etwas kurz gehalten.

Yam, mit angegrauten Schläfen, spielt den Cop, der nicht mehr die großen Fälle bearbeitet. Er hat sich seit dem Unfalltod seiner Frau etwas zurückgezogen, was aber durch andere Kollegen dankbar als Chance erkannt wurde. Ehrfahrung gegen Ehrgeiz, so lief das bisher doch die neue Chefin (TV-Seriendarstellerin Fala Chen) holt den alten Hasen wieder mit ins Boot als es darum geht das Verschwinden eines kürzlich wegen einer polizeilichen Panne freigesprochenen Gangsters aufzuklären. Yam spielt seinen Part recht locker aber nachvollziehbar, seine Figur ist Realist und er rennt keinem Heldenimage hinterher. Selbst die 16-jährige Tochter kann praktisch machen was sie will. Ins Extreme kippt das aber dankenswerter Weise mal nicht.

Dass ihn, Mann (Yam), etwas mit Ex-Cop Sam (Michael Mui, Brothers) verbindet wirkt nicht sonderlich überraschend, denn es wird schon bald deutlich, dass hier kein hartes Gut-gegen-Böse-Duell abgefeiert wird. Auch hier keine extremen Kontraste. Sam bemüht sich Kollateralschaden zu vermeiden und die Cops mit seiner Cleverness zu foppen. Mit ansteigender Spannung darf man bei diesem Katz- und Mausspiel deswegen aber nicht rechnen, da man einige 08/15-Einfälle eben zu oft gesehen hat und zufällige Begegnungen etwas weit hergeholt scheinen. Zwar werden immer mal wieder kurze Feuergefechte/Ballereien eingestreut oder Schurke Andy On (True Legend) liefert sich statt Redegefechte lieber gleich Faustschlagduelle mit Xing Yu (Bodyguards & Assassins) - richtig mitreißen können einen diese Actionszenen aber nicht.

Überzeugend ist die Charakterisierung der Figuren - unter zu Hilfenahme schneller Rückblenden- auch nicht. Das Ganze wirkt etwas überhastet vorgetragen. Selbst die angeschnittene Dreiecksgeschichte - zwei Frauen begehren den selben Mann - wirkt schlecht ausgearbeitet und hat keine emotional Schlagkraft. Was aber dann besser gelungen ist, ist die optische Umsetzung der Geschichte mit Bildern, die Regisseur Keung auch selber schießt. Da findet er schöne Motive in den Straßen Hong Kongs oder auch auf den Dächern der Metropole und veredelt damit die nicht immer schlüssige Geschichte.

DVD (Vicol, NTSC, Codefrei, 93 min)

Der Film liegt im anamorphen Cinemascopeformat vor (2.35:1). Tonspuren gibt es drei: Kantonesisch DTS (bei den Schusswechseln hat auch die Surroundanlage etwas zutun) und DD.5.1 sowie in Mandarin DD5.1. Optionale Untertitel auf englisch oder chinesisch. Außer zwei Trailern zum Film bietet die Hong-Kong-DVD keine Extras.

Wer einen schnellen, zackigen, harten Copthriller sucht, der ist mit dieser schön bebilderten Standardproduktion falsch beraten. Dank einer guten Performance von Simon Yam bietet dieser Kriminalfall aber passable Unterhaltung.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 12.08.2010

Black Ransom

(See piu fung wan)

Hong Kong 2010. Farbe. Originalsprache: Kantonesisch. Länge: 93 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 07.01.2010 (Hong Kong) . Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Keung Kwok-Man. Buch: Wong Jing. Action director: Poon Kin-Gwan. Kamera: Keung Kwok-Man. Schnitt: Li Kar-Wing. Musik: Henry Lai. Darsteller: Simon Yam, Fala Chen, Michael Mui, Liu Yang, Qu Ying, Andy On, Xing Yu, Kenny Wong .
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih