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1991
Bilder © Shriek Show
** Black Demons
umberto lenzi


Eine Gruppe junger Menschen verschiedener Nationalitäten findet sich in einem einsam gelegenen Haus viele Kilometer weg von Rio de Janeiro ein. Dass das Anwesen verflucht ist, daran will so keiner außer der Haushälterin glauben. Doch ein Erweckungsritual holt die Toten aus ihren Gräbern.

Bekannt für seine Kannibalen-Filme widmete sich Umberto Lenzi 1991 in "Black Demons" dem Zombiefilm. Sein erster und einziger Streifen dieses Subgenres - auch wenn sein 11 Jahre zuvor entstandener Infizierten-Schocker "Nightmare City" fälschlicherweise mit in die gleiche Schublade gesteckt wird. Inspiriert von einer Idee seiner Ehefrau Olga schrieb Lenzi die Geschichte von rachedurstigen Sklaven einer Baumwollfarm, die vor langer Zeit von ihren portugiesischen Herren ermordet wurden, weil sie fliehen wollten. Ausgerechnet ein amerikanischer Tourist fühlt sich vom Voodo-Prozedere magisch angezogen und seine Besessenheit führt schließlich zur Wiedererweckung.

Lenzi lässt seine mit Fuß-und Handfesseln bestückten Zombies im Romero-Stil durch Haus und Hof schlurfen, stets bewaffnet mit scharfkantigen Gegenständen, wie z.B. Machete oder Baumwollhaken. Franco Casagni ist für die ordentlichen Make-up Effekte der halbverwesten Toten verantwortlich, darf sich aber im Verlauf des dramaturgisch sehr langsam voranschreitenden Films nicht wirklich voll austoben. Zwar wird der biblische Satz "Auge um Auge ... " mit Nachdruck in die Tat umgesetzt und auch eine Messerspielerei endet blutig, doch im Vergleich mit so anderen Werken von Lenzi und Kollegen ist der Gorefaktor eher niedrig. Das liegt sicher auch am schmalen Budget dieser komplett on Location in Brasilien gedrehten Produktion. Eine besonders auffällige Schwachstelle ist auch die Besetzung der Hauptfiguren, die ganz und gar nicht den Vorstellungen Lenzis entsprach. So war die Stimmung am Set auch nicht gerade die Beste, zudem Sonia Curtis in letzter Not besetzt wurde und ganz und gar nicht dem Schönheitsideal von Lenzi folgte.

Vielleicht bleibt sie auch deswegen während des ganzen Films züchtig verhüllt. Ihre Aufgaben bestehen vielmehr im rezitieren vorgegebener dümmlicher Dialoge ("I don't intend to die here like an idiot" oder "What's the use ? There's no defense against the living dead"), herumrennen und schreien. In der Nähe der sechs langsam gehenden afroamerikanischen Zombies (daher auch "Black Demons") sind sie aber alle wie erstarrt und versuchen an den Intellekt der stummen Wesen zu appellieren anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und sich aus dem Staube zu machen. Logik ist also gestrichen, Spannung kommt auch keine auf. Dafür ist das hölzerne Spiel der Darsteller mit ihren unterschiedlich gut verständlichen Akzenten unfreiwillig komisch. Nicht gerade das, was man ihm Horrorfilm sucht.

DVD (Shriek Show, NTSC, Code 1)

Den Film gab's wohl schon einige Male im Nachtprogramm diverser TV-Sender in ungekürztem Zustand zu sehen, als DVD aber bisher nur als Import aus den USA. Wie Anchor Bay hat sich auch das Media-Blasters-Label Shriek Show auf Eurokult /- horror spezialisiert. Das Bild ist (bis auf ein paar Laufstreifen zu Beginn) auch recht gut und wird zudem im anamorphen 1.85:1-Format (echte Bildfläche ist 1.67:1) präsentiert. Den Ton gibt's als englische Originalspur in Mono. Man muss allerdings die Lautstärke schon etwas höher einstellen um die manchmal etwas dumpf wirkenden Dialoge zu verstehen. Als Extras liegen ein 8minütiges Interview mit Umberto Lenzi und ein kurzer Kommentar seiner Frau Olga bei. Außerdem noch Trailer zum Hauptfilm und vier weiteren Horrorstreifen, die Shriek Show vertreibt.

Lenzis einziger "echter" Zombiefilm leidet an seinen Low-Budget-Wurzeln. Die No-Name-Schauspielerriege spult talentfrei blöde Dialoge aus einem logikfreien Script ab und zittert vor Schlaftabletten-Zombies, die höchstens Kindergarten- kindern einen Schauer einjagen könnten. Für die ist der Film aber trotz relativ niedriger Gore-Frequenz aber nun auch wirklich nichts. Für alle anderen findet sich garantiert ein spannenderer Film.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 14.02.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih