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2014

Bilder © Ascot Elite
** Big Game
jalmari helander


Der US-Präsident und ein Loser-Kid müssen sich in abgelegenen finnischen Wäldern vor finsteren Terroristen in Acht nehmen.

Mit der Weihnachtsgroteske „Rare Exports“ gab der Finne Jalmari Helander 2010 sein Spielfilmdebüt. Nun ist er zurück mit seinem neuesten Werk, der Huldigung an die Actionfilme der 1980er. Mit dabei wieder Kinderschauspieler Onni Tommila dem diesmal ein bekanntes Gesicht des amerikanischen Films zur Seite gestellt wird: Samuel L. Jackson, einer von Quentin Tarantinos Lieblingsschauspielern (Pulp Fiction, Django Unchained). Und diesmal darf der vielbeschäftigte afroamerikanische Schauspieler, der sein Talent oft in qualitativ zweifelhaften Produktionen unterbringt, sogar den mächtigsten Mann der Welt spielen. Doch wie sich schnell herausstellt ist US-Präsident William Alan Moore in seinem Heimatland ziemlich unpopulär und als Überlebenskämpfer in der Wildnis fernab jeglicher Rambo-Attitüden. In politischer Mission in Europa unterwegs wurde seine fliegende Festung, die Air Force One, abgeschossen und nun sitzt Moore in der Rettungskapsel irgendwo im Wald. Der 13-jährige Junge Oskari (Onni Tommila), der dabei ist das ihm auferlegte Überlebensritual zu vermasseln und seinen Vater zu beschämen, bleibt als einzige Hoffnung den Terroristen zu entkommen. Darum geht es also in dieser komplett in den bayerischen Wäldern (und den Bavaria Film Studios) gedrehten Geschichte (Budget: 8.5 Mio. Euro), die sich vergeblich abmüht mit Witz zu amüsieren und Action zu fesseln. Die interessante Besetzungsliste weckte Hoffnung.

Mit dabei auch der Deutschtürke Mehmet Kurtulus, der von 2007-2012 als verdeckter Ermittler im Hamburg - „Tatort“ einem Millionenpublikum bekannt wurde. Leider hat er das Pech eine stereotype Bösewichtrolle übergestülpt zu bekommen in der er als größenwahnsinniger (Großwild-) Jäger Hazar den Präsidenten als Beute ausgemacht hat und liebend gerne ausstopfen will. Nur verwendet er dazu mitunter dämliche Methoden, die dem Regisseur nur dazu dienen um ein paar Schauwerte zu kreieren (Beispiel: Geisel in offener Kühltruhe, die am fliegenden Helikopter baumelt). Sein Partner-in-Crime ist „Punisher“ Ray Stevenson als abtrünniger Secret-Service-Agent Morris, der mit der Jobausübung seines Chefs nicht mehr zufrieden ist. Wie Kurtulus Figur ist auch dieser Schurke ohne Erinnerungswert. In Washington positioniert sich derweil der Krisenstab – mit Ted Levine („Monk“), Felicity Huffman („Desperate Houswives“), Victor Garber („Alias – Die Agentin“) und Jim Broadbent („Paddington“) besser besetzt als es die laue Story verdient hat. Retten können sie den zunehmend langweilenden Film auch nicht, nicht mal der Engländer Broadbent. Der Kulturclash (alt/jung; unterschiedliche Sprachen; Städter/Naturbursche etc.) verliert schnell seinen Reiz und wie sich die zwei so unterschiedlichen Loser gemeinsam auf ihre Stärken besinnen und über sich hinauswachsen wird dann auch keinen überraschen.

Wenn in Europa amerikanisches Kino imitiert wird ... Reicht in diesem Fall trotz fadem B-Movie-Plot, Durchschnittsaction und kaum guten Sprüchen überraschenderweise noch für eine Kinoauswertung.

Text © Markus Klingbeil
23.06.2015

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Big Game

Finnland, UK, Deutschland 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch, Finnisch. Länge: 91 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 26.06.2015 (US) 18.06.2015 (D). Budget: 8.5 Mio Euro Regie: Jalmari Helander. Drehbuch: Jalmari Helander. Kamera: Mika Orasmaa. Schnitt: Iikka Hesse. Musik: Juri Seppä, Miska Seppä. Darsteller: Samuel L. Jackson, Onni Tommila, Ray Stevenson, Victor Garber, Mehmet Kurtulus, Ted Levine, Jorma Tommila, Risto Salmi, Felicity Huffman, Jim Broadbent, Jaymes Butler.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih