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2015

Bilder © Senator / Wildbunch
*** Becks letzter Sommer
frieder wittich


Musiklehrer mit Bandvergangenheit erkennt das Talent eines Schülers und will ihm einen Vertrag bei einem großen Musiklabel verschaffen.

Mit seinem ersten Kinofilm „13 Semester“ lag er in der Filmhitliste 2010 weit hinten. Knapp 175.000 Zuschauer wollten die Studentenkomödie sehen. Jetzt ist Regisseur Frieder Wittich, der wieder das Drehbuch zusammen mit Oliver Ziegenbalg schrieb, mit einer neuen, besseren Komödie zurück. Beruhend auf dem gleichnamigen Roman von Benedict Wells aus dem Jahr 2008 handelt die Geschichte von Robert Beck (Christian Ulmen, Wer's glaubt wird selig), der als Musiklehrer sein Dasein fristet und plötzlich die Chance sieht das zu tun, was ihm damals nicht gelang – im Musikgeschäft mitzumischen. Dazu soll ihm sein Schüler Rauli (Nahuel Pérez Biscayart), ein Junge aus Litauen, helfen. Eine anstehende Beförderung will Beck dafür sogar sausen lassen. Frisch ist der Ansatz also nicht, hat man doch schon oft gesehen wie sich eine gescheiterte Existenz auf Kosten Anderer Träume erfüllen will. Natürlich geht es in der Musikbranche knallhart zu und wenn Lehrer und Schüler die Situation unterschiedlich beurteilen kann das für beide schlecht enden. Jedenfalls droht Beck der Kontrollverlust über seinen Schützling und da er sich seine Selbstverwirklichung (er plant die Texte für Rauli zu schreiben) nicht mit einer schnöden monetären Abfindung zerstören lassen will setzt er frisch gewonnenes Vertrauen aufs Spiel.

Richtig mitreißend ist das nicht, auch die musikalischen Einlagen sind keine, die länger im Gedächtnis bleiben. Durch die Figur von Becks Kumpel Charlie (Eugene Boateng) wird der Film schließlich zum Roadmovie, der die drei Burschen über Budapest und Bukarest bis nach Istanbul führt. Ungemütliche Begegnungen mit gefährlichen Leuten und gemeinsame Leiden dienen natürlich zur Erkenntnisfindung um die gegenseitig verabreichten Lügen zu verarbeiten. Zeit für kleine Romanzen bleibt im Handlungsverlauf natürlich auch (erfrischender Auftritt: Friederike Brecht, Im Labyrinth des Schweigens), Lerneffekt inklusive. Für Romanautor Wells ist Ulmen übrigens die Wunschbesetzung. Er habe schon während des Schreibens daran gedacht, wer seinen Protagonisten Beck einmal in einer künftigen Filmversion spielen sollte. Und Ulmen spult seine Rolle auch souverän herunter, wie so oft in diversen Komödien der letzten Jahre zu sehen war. Der Argentier Biscayart gibt als potentieller Star am Musikhimmel einen passablen Einstand in seiner ersten deutschen Filmproduktion während Eugene Boateng sicher auch wegen geringerer Spielzeit kaum Eindruck hinterlässt. Fabian Hinrichs (Schwerkraft) tritt in einer kleinen Rolle als Musikproduzent und Nemesis Becks auf.

Der Traum von der Musikkarriere. Wenig überraschender Mix aus Komödie und Drama, passabel gespielt.

Text © Markus Klingbeil
23.07.2015

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Becks letzter Sommer

Deutschland 2015. Farbe. Originalsprache: Deutsch. Länge: 98 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 23.07.2015 (D). Budget: n/a Regie: Frieder Wittich. Drehbuch: Frieder Wittich, Oliver Ziegenbalg. Romanvorlage: Benedict Wells. Kamera: Christian Rein. Schnitt: Marty Schenk. Musik: Tobias Jundt. Darsteller: Christian Ulmen, Friederike Becht, Nahuel Pérez Biscayart, Eugene Soel Boateng, Anna Lena Klenke, Fabian Hinrichs, Ernst Stötzner.
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