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2000
Bilder © Universe
**** Battle Royale
fukasaku kinji


"Es kann nur einen geben". Schon Mitte der 80er Jahre wurden wir mit dem Highlander-Schicksal konfrontiert. Jetzt nimmt diese Aussage drastischere Formen an. Das Japan von heute ist nicht so wie es der Regierung vorschwebt. Arbeitslosigkeit, Unzufriedenheit, rauhe Sitten, Schüler respektieren ihre Lehrer nicht und bekämpfen diese buchstäblich bis aufs Messer. Hundertausende boykottieren sogar die Schule. So sieht sich die Regierung dazu veranlasst eine radikale Züchtigungsmethode für ungehorsame Schulklassen im Gesetz zu verankern: Millenium Educational Reform Act oder einfach Battle Royale Act. Lehrer Kitano erklärt nur lapidar: "Heute wird gekillt bis einer übrigbleibt". Die 42 schockierten Schüler der 9. Klasse habe keine Wahl - verschleppt auf eine für das 'Spiel' geräumte Insel und bewacht vom Militär.

Die Insel ist in Flächengebiete aufgeteilt. Gefahrenzonen kommen stündlich dazu. Jeder Schüler trägt ein Metallband um den Hals mit integriertem Computerchip, der den Vitalstatus an die Zentrale übermittelt. Ausserdem befindet sich noch eine Sprengkapsel in dem Halsband. Lehrer Kitano hat den Fern-Auslöser in seiner Tasche. Das Todesspiel ist auf drei Tage angesetzt. Jeder Teilnehmer erhält eine unterschiedliche Waffe, sei es Revolver, Maschinengewehr, Rasierklinge, Sichel, Fernglas (!), Elektroschocker, Schnappmesser, Axt, Bewegungssensor (!), Armbrust u.a. - alles per Zufall zugeordnet. Dass damit keine Chancengleichheit gewährleistet ist ist offensichtlich - und beabsichtigt, schliesslich soll nach drei Tagen alles vorbei sein. Sollte es aber mehr als einen Überlebenden geben, so gibt es keinen Gewinner und die implantierten Sprengkapseln werden gezündet...

Das Grundthema Menschenjagd wird hier nicht zum ersten Mal aufgegriffen. Die Amerikaner haben schon Schwarzenegger als ihren RUNNING MAN ins Rennen gegen Todesfallen zur Belustigung eines voyeuristischen Publikums geschickt. Auch Ice-T musste in Walter Hills SURVIVING THE GAME Jagdopfer für eine reiche Gesellschaft spielen. Ein anderer erst kürzlich erschienener Film - SERIES 7: THE CONTENDERS - handelt von einer Reality-Fernsehshow wo auserwählte Spieler aufeinander angesetzt werden, immer begleitet von einem Kamerateam. Hier sind es jedoch 14-16jährige, die sich auf Befehl ihres Lehres Kitano gegenseitig umbringen sollen. Hart wie gewohnt verkörpert hier Kultregisseur Takeshi Kitano den Spielleiter, wenngleich auch eine Schwäche ihn in Bedrängnis bringt.

BATTLE ROYALE treibt heutige Sehgewohnheiten auf die Spitze. Man denke an BIG BROTHER, wo normale Menschen sich 24 Stunden am Tag auf begrenztem Raum filmen lassen oder die US-Show SURVIVOR, die fremde Menschen auf einer einsamen Insel aussetzt. Das Motto: "Nur einer kann gewinnen". Doch in BATTLE ROYALE gibt es nicht nur gewaltbereite Irre, die die Chance nutzen alte Rechnungen zu begleichen, Demütigungen zu vergelten und angestaute Emotionen herauszulassen. Die meisten Schüler versuchen in Kleingruppen zusammenzubleiben und Lösungen zu finden, wie man von der Insel runterkommt. Untermalt wird dabei die ganze Szenerie stets von klassischer Musik. Das Reality-TV-Schema kommt aber auch in BATTLE ROYALE zum tragen. Gleich zu Anfang wird ein minderjähriges Mädchen, die das letzte Todesspiel überlebt hat gierig von Presse und Fernsehen belagert.

Desweiteren wird ständig der Bodycount eingeblendet wenn der Klassenverband dezimiert wird . Eben solche Einspielungen gab es auch bei HOT SHOTS und FROM DUSK TILL DAWN zu sehen. Es bleibt jedoch nicht dabei, dass entsprechende Namen eingeblendet werden sondern Spielleiter Kitano gibt zur festgelegten Zeit auch einen Report durch, damit die Überlebenden den aktuellen Spielstand kennen und vor Gefahrenzonen ausweichen können. Die Skrupellosigkeit und die Brutalität, die unter den Schülern zu beobachten ist, ist ziemlich erschreckend und man sei gewarnt dass es auch einige drastische Effekte im Film zu sehen gibt. Letztlich bleibt die Frage, wie weit man gehen würde um sein eigenes Leben zu schützen...

DVD (Universe, NTSC, Code 3)

Bild und Ton: Dolby Digital 5.1 Japanisch (384 kbps), Dolby Digital 2.0 (192 kbps), DTS Japanisch (1536 kbps); Untertitel: Englisch, Chinesisch (optional): Da viele Szenen abends spielen oder in nicht gut beleuchteten Räumen ist das Bild naturgemäss etwas dunkel. Was den Ton angeht so ist man mit der 5.1 Dolby Spur gut bedient. Ein DTS-Vergleich war mangels Equipment nicht möglich. Menügestaltung: Statisches Menu mit bewegten Kapitelbildern. Alles ist mit s/w Hintergrundbildern bestückt. Extras: * Stars File: Takeshi Kitano ist zwar der Star des Films hat aber nur kleine Auftritte. Trotzdem wird nur ihm Filmografie und Biografie zugestanden. * Trailer: Zusätzlich gibt's noch den Trailer von 'Tales of the Unusual'. Das war's dann aber auch schon mit dem Zusatzmaterial. Die japanische DVD und auch die französische Ausgabe bieten da weitaus mehr.

Starker Tobak und nichts für schwache Nerven. Wer französisch kann kauft sich die DVD aus Frankreich, wer japanisch spricht die special edition aus Japan. Alle anderen behalten diese Ausgabe oder sehen sich bei den britischen Veröffentlichungen um. Da wird bald die 3. (!) Version herausgegeben.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 26.07.2002

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih