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2016

Bilder © STUDIOCANAL
**** Bastille Day
james watkins


Kaum angekommen in Paris bekommt es CIA-Agent Briar am französischen Nationalfeiertag mit einem Bombenattentat zu tun bei dem es mehrere Tote zu beklagen gibt. In sein Visier gerät ein Mann, der sich als cleverer Taschendieb seinen Lebensunterhalt verdient.

Action in Frankreich – da fällt einem zunächst Erfolgsproduzent Luc Besson ein, der als Drehbuchautor und Regisseur immer wieder bleihaltige Hetzjagden durch seine Heimat führt. Auch die „Taken“-Reihe mit Liam Neeson begann vor acht Jahren in Paris und brachte dem damals 56-jährigen Amerikaner frische Aufmerksamkeit - als Actionstar - die er bis heute mit Filmen wie „Run All Night“ pflegt. Der Brite Idris Elba, 43, der in "Bastille Day" als zupackender, fokussierter CIA-Agent einen fulminanten Auftritt hinlegt, zeigt, dass er nicht nur den unberechenbaren Cop in der preisgekrönten BBC-Serie „Luther“ überzeugend verkörpert oder in Dramen wie „Beasts of No Nation“ und „Mandela – Der lange Weg der Freiheit“ in Charakterrollen glänzen kann. Besson ist zwar nicht an „Bastille Day“ beteiligt doch sind die Einflüsse spürbar. Der britische Regisseur James Watkins hat sich die Zugehörigkeit zum adrenalinpumpenden Kino bisher über die Inszenierung von Schockmomenten in Filmen wie „Eden Lake“ (2008) und „Die Frau in Schwarz“ (2012) gesichert. Nun widmet er sich voll und ganz dem Actionkino und hetzt seine Protagonisten von einer Ecke der Stadt in die nächste inklusive Verfolgungsjagden zu Fuß (gerne auch über die Dächer) und mit motorisierten Vehikeln. Dass hier einiges zu Bruch geht und man so einige Kugeln aus den Hauswänden kratzen muss ist klar und auch auf den intensiven Mann-gegen-Mann-Faustkampf im Treppenhaus und diversen anderen begrenzten Umgebungen muss man nicht verzichten. Elba zeigt physische Präsenz und so kann man nun auch den fortwährenden Gerüchten zur Craig/Bond-Nachfolge substantielle Bilder folgen lassen.

Elba spielt also den nach Paris strafversetzten CIA-Agenten Sean Briar, der seinen vorigen Auftrag nicht zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten ausgeführt hat. Er stößt zu einem kleinen Überwachungsteam, das der Bezeichnung nach nicht dazu da ist mit der Kanone im Anschlag ohne Wissen des französischen Geheimdienstes durch die Metropole zu hasten und böse Buben aufzumischen. Doch der Bombenanschlag verändert alles und die ohnehin aufgeheizte Stimmung unter der französischen Bevölkerung wegen Unzufriedenheit mit den gewählten Autoritäten droht überzukochen und gewalttätige Demonstrationen zu provozieren. Chaos als Ziel und die Polizei im Ausnahmezustand. Mittendrin Michael Masen (Richard Madden, Cinderella), ein Taschendieb, der sich mit raffinierten Ablenkungsmanövern und flinken Fingern alles unter den Nagel reißt, was wertvoll ist und beim Hehler des Vertrauens in Euros getauscht werden kann. Briar und Mason als ungleiches Duo, als Buddys bei dem der eine der harte und der andere der komische Typ ist. Nicht zu übertrieben allerdings, denn schon allein die kurze Lauflänge des Films (92 Minuten) lässt kaum Ruhepausen zu für ausufernde Späße oder romantische Exkursionen. Watkins hält das Tempo hoch, die Charaktere bleiben oberflächlich aber Kelly Reilly (Am Sonntag bist du tot) als CIA-Basis-Leiterin und José Garcia (Le Mac - Doppelt knallt's besser) als Anti-Terror-Operationsleiter des französischen Geheimdienstes machen in ihren Nebenrollen eine gute Figur. Charlotte Le Bon (Madame Mallory und der Duft von Curry) als beklaute Bombenträgerin hingegen hat es schwer im Schlepptau der großen Jungs zu bestehen, wenn die auf Gangsterjagd sind.

Kurz und knackig inszenierte Action mit Idris Elba als lässig-hartem Helden.

Text © Markus Klingbeil
30.04.2016


Bastille Day

F/USA 2016. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 92 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 22.04.2016 (UK) 23.06.2016 (D). Budget: n/a Regie: James Watkins. Drehbuch: James Watkins, Andrew Baldwin. Kamera: Tim Maurice-Jones. Schnitt: Jon Harris. Musik: Alex Heffes. Darsteller: Idris Elba, Richard Madden, Kelly Reilly, Thierry Godard, Charlotte Le Bon, José Garcia, Eriq Ebouaney, Anatol Yusef, Karl Farrer, James Cox.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih