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2008
Bilder © Mei Ah
*** An Empress and the Warriors
tony ching siu tung


Im 3.Jhdt v.Chr. befinden sich mehrere Staaten im Krieg um die Vorherrschaft in China, darunter auch die rivalisierenden Königreiche von Yan und Zhao. Als bei einer Schlacht der König von Yan stirbt sind sein bester Mann Muyong Xuehu (Donnie Yen) und die Tochter des Königs Yen Feier (Kelly Chen) gefordert das Volk zu schützen und die Angriffe Zhaos abzuwehren. Yen Feier allerdings bekommt nach einer Begegnung mit dem unscheinbaren Duan Lanquan (Leon Lai) Zweifel an ihrer Aufgabe.

Es sind schon einige Jahre vergangen seitdem Tony Ching Siu Tung das Publikum mit Filmen wie ‚New Dragon Gate Inn', der ‚Chinese Ghost Story'-Reihe und den ‚Swordman'-Filmen begeisterte. Zuletzt arbeitete er als Regisseur fürs Fernsehen und mit Steven Seagal. Seinen guten Ruf hat sich Tung aber vor allem durch zahlreiche Actionchoreographien bei den letzten Zhang Yimou -Filmen (Hero, House of Flying Daggers, Curse of the golden Flower) als auch für das Jet-Li-Historien-Spektakel ‚Warlords' erhalten.

Auch beim indischen Superhit ‚Krrish' half er Hrithik Roshan bei den körperlichen Ertüchtigungen. Mit dem Historiendrama ‚An Empress and the Warriors' inszeniert er nach sechs Jahren wieder einen chinesischen Film, der zwar in seinen sporadisch vorhandenen Kampszenen gefällt aber durch die langatmige Selbstfindungsgeschichte der Königstochter ausgebremst wird. Die findet sich nämlich nach einem Zwischenfall bei einem einsiedlerischen Daniel-Düsentrieb-Typ wieder, der dem Kriegstreiben abgeschworen hat und sich lieber um Heilkräuter und dem Traum vom Fliegen hingibt.

Verkörpert wird dieser treublickende Mann von Leon Lai, der in den 80ern und 90er mit Cantonpop-Songs zum Star im Entertainment-Bereich aufstieg und wie so viele seiner Kollegen erfolgreich den Sprung ins Kinogeschäft schaffte. Seine Rolle als Prinzessinnenretter ist aber wenig interessant, auch weil die Vergangenheit seiner Figur nur kurz erwähnt wird. Der Alibikampf mit Donnie Yen ist daher zwar schön anzusehen wirkt aber unmotiviert. Yens Rolle als Günstling des Königs und Kämpfer aller erster Güte ist weniger umfangreich als man erwarten könnte, bedenkt man, dass er in den Credits als erster genannt wird.

Yen wird allerdings nicht für seine schauspielerischen Fähigkeiten eingekauft, da hapert es dank unglücklicher Dialoge auch hier, sondern für seine kämpferischen Qualitäten. Doch weil sich Regisseur Tung zu einseitig auf den melodramatischen Aspekt konzentriert - eine mögliche Dreiecksgeschichte zwischen Donnie Yen, Kelly Chen und Leon Lai wird oberflächlich angerissen und schnell wieder verworfen - verlieren die Kampfszenen an Wirkung.

Das ist schade, denn sind sie ordentlich ausgeführt. Die Intensität der physischen Auseinandersetzungen zweier Armeen wie in ‚Three Kingdoms' erreichen sie aber nie. Da kann Yen auch noch so oft in suizidalen Alleingängen mit Schutzpanzer und Schwert gegen Hundertschaften anrennen. Die Besetzung der Hauptdarsteller lässt trotz der bekannten Namen die Starpower auf der Leinwand in vielen Szenen vermissen und so fällt es schwer richtig mitzufiebern. Auch der Ausgestaltung der Feindbilder, den Mannen vom Königreich Zhao, schenkt das Drehbuch kaum Beachtung, konzentriert man sich doch vorrangig auf die Selbstzerfleischung innerhalb des Yan-Clans.

Denn wo hohe Posten vergeben werden gibt es Neider und Intriganten und die setzten alle Mittel ein um eine unerfahrene Herrscherin vom Thron zu stürzen. Und sei es, dass man sich mit den Truppen gegen sie stellt. Diesen reizvollen dramaturgischen Aspekt hätte man gerne etwas besser ausgearbeitet präsentiert bekommen. Was man aber bekommt - während des Films und im Abspann - ist das Liebesduett von Kelly Chen (auch sie hat sich erfolgreich dem Cantonpop verschreiben) und Leon Lai. Und das wird sicher viele freuen.

DVD (NTSC, Mei Ah, Codefrei)

Der Film wird im anamorph abgetasteten 1:2.35- Format und gutem Bild präsentiert. Der Ton liegt in kantonesisch (DD5.1, DTS) und mandarin (DD 5.1) vor. Untertitel sind in chinesisch und englisch vorhanden. Als Extras gibt es auf der DVD noch den Trailer und ein Making of.

‚An Empress and the Warriors' überzeugt mit seinem Mix aus Historie, Melodram und Action nur bedingt, lässt doch das Drehbuch einige Wünsche insbesondere bei der Charakterisierung der Protagonisten offen. Auch was die Dialoge angeht und beim Einsatz so mancher Spezialeffekte hatte man kein besonders glückliches Händchen. So bietet Donnie Yens Folgeprojekt nach ‚Flash Point' zwar ordentliche Unterhaltung, ist dem fast zeitgleich in Hong Kong und China gestartetem ‚Three Kingdoms' aber in allen Belangen unterlegen - nicht nur beim Boxoffice-Einspiel.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 27.07.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih