Vier Frauen kommen unverhofft in den Besitz von 40 Mio. Hongkong Dollar. Das Geld wollen sie behalten allerdings wird der Zaster auch von der Polizei gesucht und einer Gangsterbande beansprucht.

Peter Mak hat in seiner von 1984 bis 1994 andauernden Karriere im Hongkong-Filmgeschäft eine Reihe an Jobs absolviert. Als Schauspieler, Produzent, Editor, Art Director, Drehbuchautor und mehrfach als Regisseur hat er gearbeitet. Für Tsui Hark inszenierte er 1992 den Sci-fi-Fantasy-Streifen „The Wicked City“, seinen kommerziell erfolgreichsten und wohl auch bekanntesten Film. Einige Jahre zuvor versuchte er sich an dem Komödien-/Gangsterfilm-Mix „All Night Long“ in dem er Carol Cheng, Elizabeth Lee, Elsie Chan und Crystal Kwok zunächst in Notwehr einen bereits angeschossenen Gangster (Manfred Wong) durch diverse Handlungen endgültig ins Jenseits befördern lässt. Dessen prall mit Geldscheinen gefüllte Tasche wollen sie behalten, d.h. sie müssen sich zunächst mit der Problematik der Beseitigung der Leiche beschäftigen. Schauplatz dieser Farce ist ein rund um die Uhr geöffneter Supermarkt wo Polizeistreifen und Taxifahrer regelmäßig vorbeikommen. Mak erzählt die Geschichte zunächst als überdrehte Comedy mit Slapstickeinlagen, denn schließlich darf ja keiner den Toten sehen. Für die Frauen ist das eine ganz neue Situation. Die Blutspur am Boden wird nicht nur zu einer heiklen Angelegenheit sondern auch zum Running Gag doch glücklicherweise sind die Cops (u.a. der legendäre Wu Ma) etwas dusselig und lassen sich von grell-lautem Frauengeschnatter prächtig vom Offensichtlichen ablenken.

Mit Elizabeth Lee (Return Engagement) als attraktivem Model ist für Eyecandy gesorgt. Sie übernimmt in der Folge auch das Kommando. Die als brave Grundschullehrerin zu Filmbeginn ausführlich vorgestellte Carol Cheng tritt hingegen in den Hintergrund, so als wüsste Mak mit dieser Figur nichts mehr so recht anzufangen. Hat man sich dann so langsam etwas an die Spielart gewöhnt ändert sich die Tonlage in der letzten halben Stunde drastisch. Die Kollegen des toten Gangsters, teils schwarzgekleidet wie Rocker mit langen Haaren und Sonnenbrillen, tauchen auf und wollen von den Mädels die Beute haben, sinnen zudem auf Rache für den toten Kollegen. Hier greift dann auch eines der bekanntesten Nebenrollen-Filmgesichter Hongkongs ein: Stanley Fung. Als Anführer der Schurken ballert er sich nicht nur seinen Weg frei sondern hat ein besonderes Faible für Dynamit. Ein schier unerschöpfliches Kontingent an Dynamitstangen hat er stets bei sich. Beim Overacting macht er auch mit und den einen oder anderen Spruch haut er nebenbei raus. Doch zwischen Autoverfolgungsjagd und noch einer Kidnappingsituation bleibt der Unterhaltungswert weiter gering. Der Witz tat sich schon anfangs schwer und auch wenn man den Damen Sympathien entgegenbringt kommt eine Spannung zum holprig vorgetragenen Finale nicht auf.

DVD (Fortune Star, Code all, NTSC, 91 min)

Die Hong-Kong-Import-DVD im Amaray-Case; zwei verschiedenen Coverbilder. Aus der Reihe „Legendary Collection“.

Bild: 1.81:1 (16x9); Unschärfen, Schmutzpartikel, Kratzer auf dem Filmmaterial; noch ansehbar.
Untertitel: Englisch (optional zuschaltbar); trotz einigen Rechtschreibfehlern gut verständlich.
Ton: DD 2.0 kantonesisch, mandarin; passabel
Extras: Trailer, Photo Gallery

Ein wirrer Plot als Comedy mit Drama-Finale inszeniert. Letztlich eine langweilige, vergessenswerte Angelegenheit.