GASTKRITIK 'Alice' ist ein komplett computeranimierter Film. Als solcher befindet er sich in einer Gattung Film, die noch recht neu ist. 'Toy Story' sei hier als bekannterer Vertreter genannt. Während 'Toy Story' im Spielzeugbereich angesiedelt ist und dieses Thema der Produktionsweise auch entgegen kommt, spielt Alice in der Zukunft, in der die Welt von einem totalitärem Regime regiert wird. Die Bevölkerung wird von zentralgesteuerten Robotern kontrolliert. Diese Teile erinnern etwas an die Garnisonen in 'Star Wars-Die dunkle Bedrohung'. Der Film besitzt keine geradlinige Erzählweise. Er steigt gleich mitten in einer Verfolgungsjagd ein. Alice kann sich gerade noch vor diesen Robotern mit Hilfe eines jungen Mannes (ein Softie, der so tut als sei er ein Macho) retten. Nach und nach erfährt der Zuschauer, dass Alice sich vor 30 Jahren auf einem Trip zum Mond befunden habe, dort aber nie ankam. Stattdessen ist sie - einen Augenblick für sie, für andere 30 Jahre später - in der Antarktis notgelandet.

Außer den Robotern interessiert sich auch eine Widerstandsgruppe für Alice. Sie möchte sich mit Alice Hilfe in den Supercomputer des Regimes hacken. Doch die Widerstandsgruppe hat die Rechnung ohne eine Androidin gemacht, die die beiden wackeren Kämpfer immer wieder aus ausweglosen Situation herausboxt. Außerdem sorgt sie für das lustige Element im Film. Alice und ihre zwei Freunde machen sich also alleine auf, um den Kampf gegen den Supercomputer aufzunehmen. Dort findet sie nicht nur ihren Sohn, sondern lüftet gleichzeitig das Geheimnis des Computers, der sich inzwischen verselbständigt hat. Der Film ist nicht ganz so perfekt wie 'Toy Story', hat optische Schwächen und Figuren, die eindimensional gestaltet sind. Allein die Androidin hält den Film am Laufen. Ist sie am Werk, dann passiert auch etwas auf der Leinwand. Da dieser Film nie den Weg auf die hiesigen Leinwände finden wird, bleibt er den Liebhabern der japanischen Anime vorbehalten. Dort ist er auch gut aufgehoben.