Ein neuer Film mit Steve Buscemi (Ghost World, Spy Kids 2), dem Star der Independent-Szene, stand zur Freude des Autors dieser Zeilen auf dem Programm des diesjährigen Oldenburger Filmfestes. Leider waren weder Regisseur Rockwell noch irgendjemand seiner illustren Besetzung bei der Europapremiere von 13 Moons zugegen. Nichtsdestotrotz war dieser mit digitaler Videokamera gedrehte Film einer der Highlights des Filmfestes. Viele Charakter begegnen uns in diesem verschachteltem Werk, deren Gemeinsamkeiten im Laufe des Films immer deutlicher werden und es spannend ist zu beobachten wie sich die einzelnen Handlungsstränge zu einem gemeinsamen Punkt orientieren und sich wieder verlaufen. Steve Buscemi ist Clown Bananas. Zusammen mit seinem Partner, einem Zwerg, bringt er die Kinder in seiner TV-Show zum Lachen. Als er eines Abends den Show-Regeln nicht mehr gehorchen will und er es satt hat immer auf Knopfdruck lustig zu sein, scheint seine Karriere am Ende. Zudem hat er Beziehungsprobleme.

Seine Ex-Freundin Suzi (Kurzauftritt von Jennifer Beals) nimmt ihm übel, dass er in der Beziehungspause mit Stripperin Lily (Karyn Parsons, The Ladies Man) geschlafen hat. Dabei greift Ms. Beals zu drastischen Massnahmen was sie in den Knast bringt. David Proval (Die Sopranos, Four Rooms, Das Relikt) ist Moe, ein Kautionsvermittler. Er hat einen nierenkranken Sohn um den er sich nicht kümmert. Als ihn plötzlich seine Ex-Frau mit dem Kind aufsucht und ihn an seine Vaterpflichten erinnert, wirkt er ziemlich hilflos. Seine Ex muss weg und Mo hat nun das Balg am Hals. Dann gibt es noch einen Musikproduzenten, der seine Freundin unbedingt zum Gesangs-Star machen will, einen irren Weihnachtsmann (grandios gespielt von Peter Stomare, Fargo), der halb betrunken von einem Wagen erfasst wird, im Krankenhaus landet, fast seine Niere verliert weil man ihn für tot hält, dann aber verschwindet. Und Bananas Partner träumt von der grossen Karriere.

Was anfangs verwirrend wirkt fügt sich nach und nach wie bei einem Puzzle zum grossen Ganzen. Dabei begeistert die Riege prominenter Schauspieler und die witzigen, ausgefeilten Dialoge. Leider kommt dann und wann das melodramatische Element - die Suche nach einer Spenderniere für den Jungen - etwas zu stark aufgetragen daher. Letzendlich durchleben die Akteure eine aufregende Nacht und wir Zuschauer haben einen kurzweiligen Kinoabend. Achtung: Es gibt neben dem Cameo von Jennifer Beals noch Kurzauftritte von Michael Parks (der Texas-Ranger aus From Dusk Till Dawn) und Danny Trejo (Con Air, Desperado). Sam Rockwell (The Green Mile) hat einen amüsanten Auftritt als Besitzer einer Strip-Bar.